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Kölner Ringe als ErfolgsmodellRadbürgermeister: „Radfahren muss angenehm sein“

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Die Stadtverwaltung stellte sich den Fragen des Lokal-Ressortleiters Tim Attenberger. 

Köln – Beim Vollzug der Mobilitätswende in Köln „wollen wir an Fahrt aufnehmen“, sagte Verkehrsdezernent Ascan Egerer am Samstag bei einem Podiumsgespräch auf der Mobilitätsmesse Polismobility. Das „Gesamtkonzept“ sei noch „wenig erlebbar“. Es müssten viele Einzelmaßnahmen zusammengebracht werden, damit sich ein „Netz“ bilde und sich das „Zielbild“ erkennen lasse.

Eine wesentliche Komponente sei das 2016 beschlossene Radverkehrskonzept Innenstadt, dessen sukzessive Umsetzung innerhalb von zehn Jahren noch nicht so weit gediehen sei, dass sich ein „klares Bild“ zeige. „Wir müssen Gas geben“, merkte Reinhold Goss an, Kölns ehrenamtlicher Fahrradbürgermeister. Er und Egerer antworteten auf Fragen von Tim Attenberger, Leiter der Lokalredaktion Köln des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Im Zentrum stand die Frage: Was muss geschehen, damit Köln die Mobilitätswende schafft?

Fahrradfahren in Köln: Ringe als positives Beispiel

Als Erfolgsbeispiel gelten die Ringe, auf denen viele Abschnitte bereits mit Radfahrstreifen versehen sind. Ein Erfolg auch deshalb, weil die Unfallzahlen abgenommen hätten, sagte Goss. Was fehle, sei eine „grüne Welle“ für Radfahrer und Abbiegemöglichkeiten mit Hilfe des Grünen Pfeils, denn: „Radfahren muss angenehm sein.“ Im Übrigen plädierte er dafür, mehrere Projekte gleichzeitig „abzuarbeiten“ statt hintereinander.

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Unter anderem ging es um den Stand des „Radverkehrskonzept Innenstadt“.

Schon bald würden Radverkehrskonzepte auch für andere Stadtbezirke beschlossen, sagte Egerer. Ohnehin werde bei allen Projekten, etwa zur Umgestaltung der Ost-West-Achse, „der Radverkehr mitgedacht“.

Stadtverwaltung: Ehrenstraße braucht noch Zeit

Der Forcierung der Verkehrswende dient eine organisatorische Neuaufstellung: Aus dem Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung gehen Anfang Juni das Amt für nachhaltige Mobilitätsentwicklung, das die Fuß- und Radverkehrsplanung einbegreift, und das Amt für Straßen und Radwegebau hervor. „Wir haben vor, stärker projektorientiert zu arbeiten“, sagte Egerer dazu. Ein gerade erst umgesetztes Projekt ist die Fußgängerzone in der Ehrenstraße.

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Auch Vertreter anderen Stadtverwaltungen waren anwesend. Henning Spenthoff arbeitet an einer „Grünen Welle“ für Radfahrer in Münstern.

Mit dem Aufstellen der Verkehrsschilder sei es nicht getan, so der Dezernent. Es werde noch Zeit brauchen, die Straße ansprechender zu gestalten. Goss mahnte, es dürfe keine Konfrontation mit dem Radverkehr entstehen. Das gelte auch für die Deutzer Freiheit, die ebenfalls Fußgängerzone werden soll, aber eine „wichtige Radverkehrsachse“ sei.

Autos sollen nicht komplett aus der Stadt verbannt werden

Wenn Egerer davon sprach, allenthalben in der Stadt die „Aufenthaltsqualität“ zu steigern, so war damit nicht gemeint, die Autos komplett aus der City zu verbannen. Allerdings gelte es, Anreize zur Verminderung ihrer Zahl zu schaffen, zum Beispiel durch Carsharing und das Angebot von Leihrädern. „Autos müssen deutlich weniger werden“, sagte Goss.

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Verkehrsdezernent Köln: ÖPNV muss gestärkt werden

Einig waren sich beide, dass der ÖPNV gestärkt werden müsse. Doch unterschiedlich äußerten sie sich dazu, wie die Kapazität der Linie 1 auf der Ost-West-Achse erweitert werden soll. Während Goss sich unter anderem deshalb gegen die Variante mit einem Tunnel zwischen Aachener Weiher und Heumarkt aussprach, weil dies zu viele „Ressourcen“ verbrauche, zeigte sich Egerer neutral: Der Ratsauftrag an die Verwaltung laute, sowohl die ober- als auch die unterirdische Variante weiterzuentwickeln. Zum Schluss sei es am Rat, eine Entscheidung zu treffen. Baubeginn werde frühestens 2029 sein.

Seilbahnsystem als Ergänzung

Neben Überlegungen, ein Wasserbus- und ein Seilbahn-System als Ergänzung des ÖPNV einzuführen, kam auch der Zustand der Rheinbrücken zur Sprache. Die Zoobrücke sei die jüngste, also werde sie als letzte saniert, sagte Egerer. Die Idee, die Hohenzollernbrücke um eine Querung für den Radverkehr zu erweitern, nannte er ein „tolles Projekt“. Und wie Goss plädierte er dafür, es nicht bei der Zahl der bestehenden Brücken zu belassen.