Kommentar zur schwimmenden WacheLeidtragende sind die Kölner Wasserschutzpolizisten
Die schwimmende Wache der Wasserschutzpolizei steht vor dem Aus – das muss nicht sein, findet unser Autor.
Copyright: Alexander Schwaiger
Köln – Es wäre auch zu schön gewesen: Akribisch, lautlos und mit vereinten Kräften haben verschiedene Behörden, Architekten und Statiker jahrelang eine schwimmende Polizeiwache im Deutzer Hafen geplant, die es so noch nirgends gibt. Die Idee, die Wasserschutzpolizei auf einem Floß im Rhein anzusiedeln, ist so simpel wie einleuchtend. Pressemitteilungen waren schon vorbereitet, stolz wollte man das gemeinsame Projekt in diesem Jahr den Kölnerinnen und Kölnern vorstellen. Was aber nun stattdessen an die Öffentlichkeit dringt, sind Zank, Enttäuschung und gegenseitige Vorwürfe.
Der Bau einer neuen Wache könnte Jahre dauern
Aus Gründen, die im Einzelnen noch nicht ganz klar sind, ist das Projekt offenbar geplatzt. Der Bau wäre am Ende zu schwer, die Kosten zu hoch gewesen. Leidtragende sind vor allem die knapp 40 Kölner Wasserschutzpolizisten, die nun wohl notgedrungen in Containern an Land untergebracht werden, bis eine neue Wache gebaut ist. Und das kann Jahre dauern, noch steht ja nicht einmal ein genauer Standort fest.
So sollte die schwimmende Polizeiwache im Deutzer Hafen aussehen.
Copyright: Ute Piroeth Architektur
Dabei wäre die schwimmende Wache vielleicht noch zu retten. Natürlich muss eine Polizeiwache sicher sein, an so genanntem beschusssicheren Glas und anderen technischen Anforderungen will auch niemand sparen. Aber muss es zum Beispiel unbedingt einen Blutprobenentnahmeraum geben – wo doch eine Wache der Landespolizei gleich gegenüber auf der Siegburger Straße liegt – auch dort ließen sich Blutproben problemlos entnehmen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Und sicher fände sich eine Fassadenverkleidung, die optisch ansprechend ist und trotzdem kein Vermögen kostet. Jetzt ist Pragmatismus gefragt. Dann fände sich sicher auch ein Weg. Die Beteiligten müssen es nur wollen.