Besonders bei dem jungen Faultier müssen die Pflegerinnen und Pfleger viel Fingerspitzengefühl beweisen.
Drei gute Nachrichten an einem TagKölner Zoo begrüßt zwei neue Tierbabys – Geflügelpest überwunden
Gleich doppelten Nachwuchs hat der Kölner Zoo am Donnerstag verkündet – sowohl die Trampeltiere als auch die Faultiere haben sich vermehrt.
Trampeltier-Nachwuchs im Kölner Zoo
Die Trampeltierherde bekam bereits Mitte März Zuwachs. „Omar“ haben die Pfleger den Junghengst genannt. Er ist bereits das vierte Jungtier von Trampeltier-Dame „Charlotte“, die im Jahr 2016 aus dem Dortmunder Zoo nach Köln kam. Omars Vater „Ivan“ konnte seinen Nachwuchs nicht mehr selbst miterleben, er wurde mittlerweile an eine andere Trampeltierhaltung abgegeben.
Im grünen Gehege der Trampeltiere, das sich direkt hinter dem Haupteingang des Zoos befindet, fällt Omar sofort auf. Sein Fell hat eine deutlich hellere Farbe als das seiner Artgenossen. Geerbt hat er die von seinem Vater, wie Zoodirektor Theo Pagel erklärt. Obwohl Omars Geburt erst knapp drei Wochen zurückliegt, bewegt er sich schon sicher auf den Beinen, läuft um seine Mutter herum und trinkt von ihrer Milch.
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Obwohl Omar schnell Gewicht zulegt, wird es noch etwas dauern, bis er voll ausgewachsen ist. Trampeltiere werden bis zu drei Meter lang und zweieinhalb Meter hoch. Bis zu 600 Kilogramm bringen erwachsene Tiere auf die Waage. Männliche Tiere wie Omar werden deutlich größer und schwerer als Trampeltier-Stuten.
Auch die Faultiere sind im Kinderglück
Schon ein paar Wochen vor Omars Geburt, am 19. Februar, gab es ein paar Meter weiter im Vogelhaus des Zoos frohe Nachrichten. Hier kam allerdings kein Vogel zur Welt, sondern ein Zweifinger-Faultier. Sein Geschlecht ist bisher noch nicht identifizierbar, weshalb die Pfleger ihm bisher keinen Namen gegeben haben.
Sein Vater hängt an diesem Donnerstag von einem Seil an der Decke zwischen den Gewächsen und Käfigen, in denen die verschiedenen Vogelarten leben. Im Gegensatz zu ihrem Ruf als eher träge Tiere hangelt sich das Faultier-Männchen in einer für diese Tierart beachtlichen Geschwindigkeit von einer Seite auf die andere. Sein Ziel ist ein Korb, der knapp unter der Decke hängt. Hier hat es sich die Mutter mit ihrem Nachwuchs gemütlich gemacht.
Doch ihre Ruhe währt an diesem Vormittag nur kurz. Ein Pfleger des Zoos steigt mit einer Leiter zum Korb, in seiner Hand ein Faultier aus Plüsch. „Das kann man übrigens im Zooshop kaufen“, sagt er in Richtung der neugierig dreinblickenden Besucher. An der Spitze der Leiter angekommen, folgt ein kleines Kunststück: Mit Fingerspitzengefühl hebt der Pfleger das Jungtier aus den Krallen seiner Mutter auf das Plüschtier. Schon geht es auf dem Rücken des falschen Muttertiers nach unten.
Der Nachwuchs entwickele sich gut, erklären die Pfleger: „Das Tier legt täglich zwischen zwei und vier Gramm zu.“ Heute seien es sogar acht Gramm gewesen. Damit das auch so bleibt, werde das Jungtier regelmäßig gewogen und bei Bedarf mit zusätzlicher Milch versorgt.
Geflügelpest überwunden, Zoo wieder ganz geöffnet
Für den Zoo bedeutet der doppelte Nachwuchs endlich wieder gute Neuigkeiten. Schließlich waren die letzten sechs Wochen nicht einfach. Am Rosenmontag ereilte den Zoo die Nachricht, dass zwei Puten überraschend gestorben waren. Der Verdacht erhärtete sich: Im Kölner Zoo war die Geflügelpest angekommen.
Sofort wurden in Abstimmung mit dem Veterinäramt umfangreiche Maßnahmen eingeleitet, wie Zoo-Tierärztin Dr. Sandra Marcordes erklärt. Fünf Tage lang blieb der gesamte Zoo geschlossen. Die Vogelarten wurden eingefangen, konsequent isoliert und regelmäßig getestet. So konnte der Kölner Zoo schon nach einer Woche wieder schrittweise für Besucher öffnen.
Nach einem Testmarathon am Mittwoch war der Zoo dann endlich wieder zertifiziert frei von Vogelpest. An diesem Donnerstag brachten die Pfleger die letzten Vogelarten in ihre Gehege zurück. So konnten dann auch Pelikane und Flamingos die Kölner Frühlingssonne an ihren angestammten Plätzen genießen.
Dr. Marcordes zeigte sich hochzufrieden: „Von 31 infizierten Vögeln sind im Laufe der letzten Wochen gerade einmal sieben gestorben.“ Und das obwohl der Zoo nur vergleichsweise kurz geschlossen war. Zu verdanken sei dieser glimpfliche Ausgang der guten Leistung der Mitarbeiter und der hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt der Stadt Köln: „Die waren auch am Wochenende erreichbar und haben auch die Bedürfnisse der Tiere und des Zoos im Auge gehabt.“