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Stadtteil-TippsNeun Orte in Bilderstöckchen, die Sie kennen sollten

Lesezeit 4 Minuten

Der Stolz des Stadtteils: Der Blücherpark mit seinem großen Weiher und dem Biergarten.

Bilderstöckchen – Bilderstöckchen liegt etwas im Schatten seiner Nachbarn Nippes und (Neu-)Ehrenfeld. Obwohl es in vielen Punkten – etwa was Einkaufen, Ausgehen und das Vereinsleben angeht – noch Luft nach oben gibt, wird das citynahe Viertel als Wohnort immer beliebter, es weist zudem einige originelle und bemerkenswerte Akzente auf.

Vorgartenpracht in Nievenheimer Strasse

Nievenheimer Straße

Die Vorgärten der Häuser an der Nie­ven­hei­mer Straße sollen per Be­bau­ungs­plan geschützt werden. 

Es ist fast wie eine „Fata Morgana“ inmitten von Gewerbe-Arealen und eher zweckmäßigen Mietshaus-Reihen: Die Nievenheimer Straße, zwischen Geldern- und Escher Straßen gelegen, ist von hübschen Altbau-Reihenhäuschen und Vorgärten geprägt. In den Jahren 1898 und 1899 war der Straßenzug von der „Köln-Nippeser Bau- und Spargenossenschaft“ erbaut worden und überstand die Kriege weitgehend unbeschadet. Um die schöne Grünpracht langfristig zu sichern, sind die verbliebenen Vorgärten per Bebauungsplan geschützt.

St.-Franziskuskirche

Franziskuskirche

Die St.-Franziskurkirche erinnert an eine Burg.

Die kreisrunde, an eine Burg erinnernde Kirche St. Franziskus ist ein markanter Akzent im Stadtteil. Das vom Kölner Architekten Hans Schilling geplante und 1961 eingeweihte Gotteshaus gehört heute zur katholischen Gemeinde St. Franziskus/St. Marien, der „Kirche im Veedel“. Um sie herum liegt zugleich der älteste Teil des nördlichen Bilderstöckchen. 1932 kaufte die „Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft am Bilderstöckchen“ 80 000 Quadratmeter Fläche eines verwaisten Artilleriedepots; 1934 zogen dort die ersten Familien ein.

Das neue ICE-Werk stellt die Weichen

ICE Werk

Das neue ICE-Werk in Bilderstöckchen

Eisenbahntechnisch gesehen ist Bilderstöckchen „das neue Nippes“ – angesichts dessen langer Tradition als Standort einer Zugwerkstatt. Denn seit Ende 2015 entsteht auf dem Bahndamm an der Longericher Straße das Wartungswerk der Bahn für sämtliche Generationen von ICE-Zügen. Rund 220 Millionen Euro kostet das mehr als zwei Hektar große, für einen CO2-neutralen Betrieb ausgelegte Werk, das noch im laufenden Jahr ans Netz gehen soll. Rund 400 Menschen werden hier einmal arbeiten.

Die Milch macht’s – das Campina-Werk

Die Cam­pina-​Wer­ke.

Das Cam­pina-​Wer­k in Bilderstöcken – seit fast 100 Jahren wird hier Milch abgefüllt und verarbeitet.

An der Geldernstraße liegt der tägliche Treffpunkt der Milchbauern von Hocheifel bis ins Oberbergische: Seit fast 100 Jahren wird hier Milch abgefüllt und verarbeitet. Die 1924 erbaute Molkerei gehörte erst zur Milchversorgung Köln, die mit weiteren Betrieben in der Milchversorgung Rheinland aufging. Heute gehört sie zur niederländischen Firma Friesland-Campina.

Historischer Bilderstock als Namenspate

Bilderstöckchen

Das Heiligenhäuschen, von dem das Veedel seinen Namen erhielt.

Das 1556 erstmals urkundlich erwähnte Heiligenhäuschen, auch „Bilderstock“ genannt, gab dem Veedel 1975 seinen Namen – als das Gebiet aus dem Stadtteil Nippes ausgegliedert wurde. Das einst als Dank für die Verschonung von der in Köln wütenden Pest errichtete Monument wechselte mehrmals seinen Standort. Zuletzt 1966, als ein Sattelschlepper den Bilderstock rammte und schwer beschädigte. Nach der Sanierung fand er seinen jetzigen Platz auf der anderen Straßenseite der Kreuzung Longericher Straße/Am Bilderstöckchen.

Das DKG – Kölns ältestes Gymnasium

DKG

Das DKG ist Kölns ältestes Gymnasium. Hier formieren sich die Schüler sich auf dem Schulhof zum DKG-​Schrift­zug anlässlich des fei­er­li­chen Abschieds von Schul­lei­te­rin Renate Wind­mül­ler-​Lo­ser. . 

Eines der jüngeren Veedel der Stadt beherbergt mit dem Dreikönigs-Gymnasium Kölns älteste Schule: 1450 am Eigelstein gegründet, zog es 1977 in sein heutiges Gebäude an der Escher Straße. Die Schule ist in Projekten, Kultur und Brauchtum sehr aktiv, hat internationale Partner und führte bis 2013 den gebundenen Ganztag ein. Was zu ihrem Glück noch fehlt, ist die Mensa.

Grüne Oase des Veedels: Der Blücherpark

Blücherpark Schwäne

Der Blücherpark, der wohl größte Stolz des Veedels.

Der Blücherpark, den Bilderstöckchen durch den Gebietszuschnitt 1975 von Ehrenfeld „geerbt“ hat, ist der wohl größte Stolz des Stadtteils: Mit seinem vielen Grün, der gärtnerisch-architektonischen Schmuckanlage, seinem Kahnweiher samt Café-Kiosk und Terrassenplätzen, Kleingärten und erneuertem Spielplatz ist er eine grüne Oase mitten in der Stadt – und bei schönem Wetter Ziel von Besuchern aus weitem Umkreis.

Regelmäßig wird hier im Sommer gefeiert und getanzt. 2013 feierte der von Fritz Encke geplante Park mit einem großen Fest sein 100-jähriges Bestehen. Ein Dauer-Ärgernis bleibt der Lärm der benachbarten Autobahn 57, gegen den politisch kein Kraut gewachsen scheint.

Viele Jugendclubs

Jugendclub

In Bilderstöckchen hat die Jugend das Sagen. In den vielen Jugendclubs wie in Luck'y Haus treffen sich die jungen Leute, grünen Bands. Hier sieht man United Revival, eine Mäd­chen­tanz­gruppe, die sich vor mehreren Jahren gegründet hatte. (Archivbild)

Ein Plus des Veedels ist sein Angebot an sozialen Treffs und Jugendclubs. Eine Institution ist seit 1972 „Lucky’s Haus“, wo es Hausaufgabenhilfe, Mittagessen, eine Nachbar-Kaffeerunde, den offenen Treff und Ausflüge gibt. Ebenfalls vom Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) betrieben ist das familiäre „Take Five“ im Süden des Stadtteils, 2005 gegründet und 2012 um ein Nachbarlokal erweitert. Rat, Tat und Anschluss bietet auch der „Kellerladen“ an der Alzeyer Straße, vom Benediktinermönch Bruder Lukas gegründet. Der Verein hilft zudem regelmäßig mit Transporten einer slowakischen Roma-Siedlung.

Die Belgiersiedlung

Wo bis Mitte der 1990er Jahre belgische Streitkräfte stationiert waren, ist von 2003 bis 2015 in fünf Bauabschnitten das jüngste Viertel des Stadtteils entstanden. Die dreieckige, von Reihenhäusern geprägte Siedlung zwischen Parkgürtel, Escher Straße und Schiefersburger Weg zog junge Familien an. Dem Stadtteil tut dies gut: Einige von ihnen waren Mit-Initiatoren des 2011 gegründeten Bürgervereins.