Popcorn, Eis und Limo aus dem AutomatenKioskmachine 24 ist Kölns digitalstes Büdchen
Köln-Ehrenfeld – Die Kölner sind stolz auf ihre Kiosk-Kultur und lieben ihre Büdchen. Schließlich gibt es hier neben Getränken und Genussmitteln auch den Austausch mit den Nachbarn, den Stammkunden und dem Büdchen-Betreiber. Am Ehrenfeldgürtel hat nun jedoch ein Kiosk eröffnet, der ganz ohne Verkäufer auskommt - der „Kioskmachine24" ist der digitalste seiner Art: Rund um die Uhr geöffnet und vollständig automatisiert.
Nur für Personen ab 18 Jahren
Der Zutritt zu dem Kiosk ist nur Personen ab 18 Jahren gestattet. Um das zu kontrollieren, müssen die Kunden ihr Alter mit einem entsprechenden Ausweis nachweisen. Wer Tabakwaren oder Spirituosen kaufen will, muss sein Alter noch einmal am Automaten verifizieren: „Wir achten sehr darauf, dass alles seine Richtigkeit hat”, erklärt Geschäftsführer Ebram Papashvili.
Der 57-Jährige entwickelte die Idee zum digitalen Kiosk, nachdem er die Digitalisierung Deutschlands mit der anderer Länder verglich: „Deutschland hat zwar einen guten Ruf in Sachen Technik, hinkt aber doch deutlich hinterher”, sagt Papashvili, der mit dem Kiosk seinen Teil zur Digitalisierung beitragen möchte.
Im Kiosk selbst finden die Kunden mehrere Automaten, in denen die Getränke und Snacks kühl gelagert und nach dem Kauf von Roboterarmen ausgegeben werden - fast so beeindruckend wie die Technik, ist dabei das Sortiment: Im Kiosk von Ebram Papashvili gibt es allein 290 Getränke zu kaufen, von Limonaden bis hin zu internationalen Biersorten aus Belgien und Kalifornien. Über einen Touchscreen kann man das gewünschte Bier auswählen, bezahlt wird entweder per Karte oder mit Bargeld.
Zum Sortiment gehört dabei auch Papashvilis Hausmarke „Op Jöck”. Neben einem Hellen bietet Papashvili unter diesem Namen auch einen Gin an: „’Op Jöck’ ist ein kölsches Wort, mit dessen Nutzung ich mich bei den Kölnern bedanken will”, erklärt der gebürtige Iraner, der Ende der 90er-Jahre in die Domstadt kam.
Seine Heimat hat Papashvili verlassen, weil er gegen die politischen Umstände im Iran war - mittlerweile, so sagt er, darf er nicht in den Iran zurück und weiß nicht, ob er sein Heimatland noch einmal wiedersieht: „Aber ich bereue meine Entscheidung nicht”, sagt der 57-Jährige, der selbst viele Jahre „op jöck” gewesen ist: „Als ich den Iran verließ, bin ich zunächst viel gereist, bis ich dann nach Köln zog. Hier ist auch meine Tochter geboren, ich bin ein Kölscher.”
Tap Schneider in Köln-Ehrenfeld
Seit 2014 betreibt Papashvili den Getränkemarkt „Tap Schneider”, ebenfalls auf dem Ehrenfeldgürtel gelegen und nur wenige Minuten von seinem Kiosk entfernt: „Das digitale Konzept ist aber die Zukunft”, erklärt er, während er sich in seinem neuen Laden umsieht. Stolz ist er dabei auch auf seine Popcorn-, Eiscreme und Orangensaft-Automaten, die es in dieser Form in Köln sonst noch nicht gäbe: „Wir wollen in Zukunft noch weitere Kioske eröffnen, in denen wir dann auch Pizza- und Pommes-Automaten anbieten werden”, erklärt Papashvili.
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Derzeit ist im „Kioskmachine24" noch eine Mitarbeiterin anwesend, bald aber soll der Laden ohne Personal vor Ort auskommen. Alle zwei Stunden wird ein Mitarbeiter das Sortiment auffüllen, ansonsten läuft der Kiosk dann gänzlich autonom - für die Sicherheit des Ladens hat Papashvili schließlich auch gesorgt: Der Kiosk wird videoüberwacht und ist mit einer Alarmanlage gesichert, die Getränke und Zigaretten lagern hinter Panzerglas: „Hier läuft dann bald alles von alleine”, erklärt der 57-Jährige, der in seinem Kölner Exil den digitalsten Kiosk Deutschlands geschaffen hat: „Sowas gab es bisher noch nicht.”
Kioskmachine24, Subbelrather Straße 221, Eingang über den Ehrenfeldgürtel. Täglich vierundzwanzig Stunden geöffnet.