Eko Fresh befasst sich seit Jahrzehnten mit sozialen Missständen. Nun soll seine Reichweite das Kölner Ehrenamt voranbringen.
Kölns neuer „Ehrenamtspaten“Wie Rapper Eko Fresh das Ehrenamt bekannter machen soll
Der Rapper Eko Fresh ist Kölns neuer Pate für ehrenamtliches Engagement. Das hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Donnerstag im Historischen Rathaus im Rahmen des Starts der Bewerbungsphase für die in zwei Kategorien ausgelobten Preise der Kampagne „Köln Engagiert 2023“ bekannt gegeben.
Köln: Eko Fresh soll auf Ehrenamt aufmerksam machen
Die Ernennung des Musikers soll dazu beitragen, die Bedeutung und die Arbeit der Ehrenamtler und Ehrenamtlerinnen in der Stadt bekannter zu machen und „möglichst einen Ansporn für noch mehr Menschen liefern, sich in einem der zahlreichen Bereiche einzubringen“, sagte Reker.
„Schon jetzt tun dies rund täglich 220.000 Menschen und stellen damit eine beeindruckende Säule für die immensen Leistungen der Kölner Zivilgesellschaft dar, die eine Verwaltung ohne diese Hilfe gar nicht erbringen können“, so die Oberbürgermeisterin weiter.
Als Ehrenamtspate in seiner Heimatstadt tätig zu sein, bedeute ihm viel, sagte Fresh bei der Ernennung. „Ich empfinde das als eine sehr große Ehre“, so der Rapper und Schauspieler.
Kölner Rapper befasst sich seit Jahren mit sozialen Missständen
Bereits seit Jahren setzt sich der Künstler in der Stadt sowie in ganz Nordrhein-Westfalen für soziale Projekte ein, die mitunter sozialkritischen Texte sind vor allem rund um die Themen Migration, Rassismus und Ausgrenzung seit 20 Jahren feste Bestandteile seiner Lieder.
„Damals wie heute sehe ich meine Kunst auch als Sprachrohr für die Gastarbeiter in Deutschland, vor allem der ersten Generation“, so der 39-Jährige, der bürgerlich Ekrem Bora heißt und in den Kölner Stadtteilen Kalk und Mülheim aufgewachsen ist. Vor allem seine Eltern seien für ihn Vorbilder im Bereich sozialen Engagements gewesen, berichtet der Künstler.
Sein Vater etwa ist Mitbegründer der Solidaritäts-Initiative „Arsch Huh, Zäng ussenander“, die nach rassistischen und ausländerfeindlichen Angriffen auf Menschen im Jahr 2002 in Köln ins Leben gerufen worden war.
Eko Fresh: „Ich habe großen Respekt für diese Menschen“
„Von jeher habe ich großen Respekt für Menschen, die sich selbstlos für andere einsetzen“, erläutert Eko Fresh. „Aber auch und vor allem für all diejenigen, die wie beispielsweise in Pflegeberufen jeden Tag vollen Einsatz bringen - ihnen allen gebührt unsere Anerkennung.“
Ob Telefonketten zur Vermittlung von Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete, oder Gruppen, die nach der Flutkatastrophe im Ahrtal ehrenamtlich Hilfe organisieren und vor Ort anpacken: Gerade während der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs sind eine Vielzahl neuer ehrenamtlicher Initiativen in Köln entstanden.
„Es gab und gibt eine große Welle der Solidarität, die deutlich macht, dass Zusammenhalt, Fürsorge und soziales Miteinander auch in diesen schwierigen Zeiten möglich sind“, führt Reker aus.
Stadt Köln vergibt Preis für ehrenamtliches Engagement
Um dieses vielfältige Engagement zu würdigen und zu fördern, lobt die Oberbürgermeisterin jedes Jahr den Ehrenamtspreis „Köln Engagiert“ aus. Auch 2023 werden dabei der Miteinander-Preis „Köln für Demokratie und Vielfalt“ sowie der Schulpreis „Eine Frage der Ehre“ vergeben.
Eine 20-köpfige Jury entscheidet bis September, welche Gruppe, Initiative oder Einzelperson dann die beiden Ehrenamtspreise 2023 mit einem Preisgeld in Höhe von insgesamt 13.000 Euro erhält.
Für ihren ehrenamtlichen Einsatz für gesellschaftliches Miteinander und das Wohl anderer können Bewerbungen und Vorschläge bis zum Annahmeschluss am 1. April 2023 bei der Stadt eingereicht werden.
Alle Informationen dazu und Weitere allgemeine Infos über „Köln Engagiert sind im Internet auf der Seite www.ehrenamt.koeln abrufbar.