Die Stadt tut sich schwer, geeignete Mitarbeitende für das Ordnungsamt zu finden. Kein Wunder, wenn sie nicht richtig nach ihnen sucht.
![Hendrik Geisler](https://static.ksta.de/__images/2023/01/26/2bc47595-ccd8-4c7c-ad96-5af5c9cb72dc.png?ar=1:1&w=400&h=400&fm=png&q=70&fit=crop&s=b2c52d1ada041196daf0d4919ab1b60b)
Jobs beim OrdnungsamtDer Stadt Köln fehlen gute Leute, aber sie sucht monatelang nicht – eine Farce
![Das Ordnungsamt patrouilliert in der Altstadt an Weiberfastnacht 2022.](https://static.ksta.de/__images/2023/11/07/32fbc4f7-a7a8-43e6-97a8-4ed5040bd39c.jpeg?q=75&q=70&rect=0,392,4000,2250&w=2000&h=1330&fm=jpeg&s=8a30514976281003b9e5ddab18aa3465)
Das Kölner Ordnungsamt sucht händeringend nach Personal. (Symbolbild)
Copyright: Uwe Weiser
Die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln beklagt sich, dass 60 Stellen im Kölner Ordnungsamt einfach nicht zu besetzen seien, sagt wörtlich: „Wir finden nur schwer geeignete Mitarbeitende.“ Gleichsam schreibt die Stadt Köln jedes Jahr nur für wenige Monate entsprechende Stellen aus, zuletzt im Oktober. Wer in diesen Tagen einen Job beim Kommunalen Ordnungsdienst sucht, sucht vergebens. Nirgends findet sich ein Hinweis darauf, dass die Stadt händeringend neue Leute sucht. Was für eine Farce!
Kurz nach Henriette Rekers Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, in dem sie die Verwahrlosung Kölns beklagte, erklärte die Stadt noch, woran es hapert: Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber stimme, an der Qualität mangele es hingegen. Zu diesem Schluss kommt die Verwaltung offensichtlich zweimal im Jahr. Erst schreibt sie aus, braucht dann zähe Monate, um eine Auswahl zu treffen – und ist enttäuscht angesichts des Bewerberfelds. Also schreibt sie wieder aus. Und hofft, dass sich nun in den wenigen Wochen, in denen sie Bewerbungen entgegennimmt, geeignetes Personal meldet.
Die Zeit der Ausreden ist vorbei
Eine Dauerausschreibung würde zu langen Wartezeiten bei Bewerberinnen und Bewerbern führen, schreibt die Stadt – und verzichtet deshalb auf ebendiese Bewerberinnen und Bewerber. Dieses Vorgehen ist fahrlässig und schnarchnasig. Köln ist dreckig, hat ein Problem mit einer offenen Drogenszene mitten in der Stadt, die Zahl der Müllberge wächst stetig und bringt die Abfallwirtschaftsbetriebe an ihre Grenzen. Was braucht es denn noch, damit diese Verwaltung mal aus den Puschen kommt?
Wenn 60 Stellen dringend besetzt werden sollten, dann reicht es einfach nicht, wenige Monate im Jahr für diese Stellen zu werben. Dann müssen die Stellen dauerhaft ausgeschrieben sein, und zwar so, dass Menschen auf der Suche nach einem Job sie nicht übersehen können, mit ganzseitigen Zeitungsannoncen, Top-Platzierungen auf allen Portalen und Plakatierung in der ganzen Stadt. Und wenn das nicht zu Einarbeitungszyklen oder anderen eingerosteten Prozessen in der Verwaltung passt, dann gilt es diese zu ändern. Die Zeit der Ausreden ist vorbei.