- Vier Euro pro Stunde: Das Parken wird in Köln nach Beschluss des Stadtrats bald deutlich teurer.
- Ein Konsequenter Schritt im Sinne der Verkehrswende, kommentiert unser Autor Tim Attenberger. Allerdings nur ein Teil der Antwort.
- Damit Autofahrer tatsächlich auf Rad oder Bahn umsteigen, muss die Stadt mehr tun als Gebühren erhöhen. Ein Kommentar
Köln – Im Sinne der viel beschworenen Verkehrswende in Köln ist die Entscheidung des Stadtrats, die Parkgebühren zu erhöhen, ein konsequenter Schritt.
Der begrenzte Raum in der Innenstadt, der seit den 1960er Jahren vom Auto geprägt ist, muss dringend neu verteilt werden. Nur so lässt sich die Luft verbessern, nur so kann die Stadt dem vor wenigen Monaten ausgerufenen Klimanotstand gerecht werden.
Autofahrer werden aber nur dann auf umweltfreundliche Verkehrsmittel wie das Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr umsteigen, wenn dafür die nötige Infrastruktur zur Verfügung steht. Der Zustand des Kölner Radwegenetzes lässt bislang noch an sehr vielen Stellen zu wünschen übrig. Vorbildliche Angebote wie eine eigene Spur für Radfahrer auf den Ringen sind nach wie vor eine Seltenheit. Die Busse und Bahnen der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) sind vor allem während der Hauptverkehrszeiten überlastet. Ein Ausbau des Netzes muss deshalb so schnell wie möglich geschehen.
Die Erhöhung der Parkgebühren wird dazu beitragen, die Situation zu verbessern. Viele Autofahrer werden sich überlegen, ob sie ihren Pkw demnächst nicht lieber auf einem kostenlosen Park-and-Ride-Platz am Stadtrand abstellen und von dort aus mit der Bahn in die Innenstadt fahren. Wer doch unbedingt mit dem Auto fahren muss, kann auf die vielen verschiedenen Parkhäuser zurückgreifen.
Auch die KVB wird von der Erhöhung der Parkgebühren profitieren. Die Mehreinnahmen in Höhe von geschätzt 1,8 Millionen Euro sollen in den Ausbau des Bus- und Bahnnetzes fließen – eine Investition, die sich lohnen wird.
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Jenseits davon hat die Diskussion um höhere Parkgebühren noch einmal verdeutlicht, dass die Partner im schwarz-grünen Ratsbündnis in Fragen der Verkehrspolitik nach wie vor regelmäßig absolut entgegengesetzte Positionen vertreten. Die Grünen suchten sich bei SPD und Linke eine Mehrheit, um die Gebühren zu erhöhen, während die CDU dagegen stimmte.