Kommentar zum KlinikverbundZeichen des Aufbruchs für Köln
- Die von Oberbürgermeisterin Henriette Reker vorgeschlagene Stiftung für einen Klinikverbund von städtischen Kliniken und Uniklinik ist ein Signal des Aufbruchs.
- Das Modell ist nicht unumstritten, doch nun kann die politische Diskussion beginnen.
- Lesen Sie hier den Kommentar von Christian Hümmeler.
Köln – Es ist ein Zeichen des Aufbruchs: Wenn es gelingt, aus den Universitätskliniken und den Krankenhäusern in städtischer Trägerschaft einen schlagkräftigen Verbund zu bilden, wäre das eine zentrale Weichenstellung für Köln. Das Projekt schafft Perspektiven, indem es die Stadt aus dem Stand zu den großen, international renommierten Gesundheitsstandorten in Deutschland aufschließen lässt. Und es löst Probleme, weil den angeschlagenen städtischen Kliniken in einer Kooperation mit der Uniklinik eine deutlich bessere Perspektive winken dürfte.
Für die bisherigen städtischen Mitarbeiter wird dagegen eher die Arbeitsplatzsicherheit im Vordergrund stehen, die das Verbundmodell sicherstellen soll. Und im Rechtsrheinischen dürfte die Aussicht, das bereits angezählte Krankenhaus Holweide doch noch zu retten, ein positives Echo finden.
Der Preis für all das ist indes nicht gering. Die Stadt übernimmt die Altschulden ihrer Krankenhäuser und bringt den gesamten Klinikbetrieb in die neue Gesellschaft ein, hat aber dort operativ nichts mehr zu sagen. Allerdings soll die Uniklinik auch die künftigen wirtschaftlichen Lasten sowie die dringend notwendigen Investitionen in die städtischen Häuser tragen. Es gibt noch viel zu diskutieren für die Ratsmitglieder, bevor das Stiftungsmodell umgesetzt wird. Doch immerhin kann die Diskussion nun überhaupt beginnen. Und das ist ein gutes Signal.