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Kommentar zum neuen ParkkonzeptKöln geht gewaltigen und notwendigen Schritt

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köln verkehrt

Seit Jahren steigt die Zahl der Autos in Köln. Das könnte sich bald ändern.

Köln – Die Zahl der in Köln angemeldeten Autos hat in den letzten Jahren stetig weiter zugenommen, Pendler sind in der Corona-Krise aufs Auto umgestiegen, der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs läuft nur schleppend. Deutlich und spürbar voller sind die Straßen geworden – und irgendwo müssen all die Autos ja auch abgestellt werden.

Die Lage ist hochgradig angespannt, das weiß jeder, der in der Stadt regelmäßig einen Parkplatz suchen muss. In dieser Situation wird das gemeinsame Parkkonzept des Ratsbündnisses nicht alle Kölner begeistern: Wegfall eines knappes Drittels aller Stellplätze bei gleichzeitiger Verteuerung des Parkgebühren, Umwandlung von Parkplätzen in Fahrradstellplätze, dazu ein komplettes Parkverbot auf Gehwegen – das mag sich für Autofreunde anhören wie eine in grünen Folterkellern erdachte Zumutung.

Befreiungsschlag für die Grünen

Tatsächlich aber steckt dahinter auch die CDU. Und für die Union, bislang nicht als übermäßig autofeindlich bekannt, ist der gemeinsame Masterplan mit Grünen und Volt ein gewaltiger Schritt. Ein Schritt, der zeigt, dass sich Union den Realitäten der stetig wachsenden Millionenstadt nicht verschließt, sondern diese akzeptiert. Dazu war die CDU gerade beim Verkehr lange nicht bereit. Und dennoch wird der Gegenwind heftig sein – vor allem aus der eigenen Partei.

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Für die Grünen dagegen ist das Projekt ein Befreiungsschlag – und gleichzeitig das erste wirklich sichtbare Zeichen grünen Gestaltungswillens seit der Wahl im vergangenen Jahr. Bislang war es um die Grünen, immerhin erstmals stärkste Fraktion im Stadtrat, eher still geblieben.

Für Köln ist das neue Parkkonzept vor allem: ein wichtiger Schritt. Denn dass der Verkehr neu geordnet werden muss, dass sich dabei – auch mit Blick auf das Klima – die bisherigen Anteile von Autos, Fußgängern und Radfahrern unweigerlich verschieben werden, sollte jedem klar sein. Wie das genau geschehen soll, darf nun diskutiert werden. Dabei wäre das Bündnis angesichts der Wichtigkeit des Themas gut beraten, wenn es die Opposition konstruktiv mit einbezieht.