ADAC-StudieFußgänger fühlen sich in keiner Großstadt so unsicher wie in Köln
Köln – Fußgänger fühlen sich in keiner deutschen Großstadt so unsicher wie in Köln. Das hat eine Umfrage des ADAC in der jeweils größten Stadt in jedem Bundesland ergeben. „Nur 37 Prozent fühlen sich in der Rheinmetropole wirklich sicher, wenn Sie zu Fuß unterwegs sind“, hat der Automobilclub ermittelt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Auch mit der Stadtplanung geht der ADAC hart ins Gericht. Die Nutzer eines Verkehrsmittels empfinden Fußgänger der Studie zufolge als besonders rücksichtlos.
Falsch abgestellte Autos, Fahrräder oder E-Scooter sind ganz oben auf der Genervtheitsskala der Fußgänger, lautet ein Resultat der Umfrage. In der Frage, welche Verkehrsteilnehmer am rücksichtslosesten sind, rangieren die Nutzer von E-Rollern ganz oben. „Besonders rücksichtlos empfinden viele Fußgänger in Köln das Verhalten von E-Scooter-Fahrern (60 Prozent), gefolgt von Radfahrern (43 Prozent) und Autofahrern (37 Prozent), resümiert der ADAC. Viele ärgerten sich zudem über Radler, die riskant führen und zu spät klingelten sowie über Autofahrer, die beim Abbiegen nicht auf Fußgänger achteten. Und: „44 Prozent stellen immer wieder fest, dass Autos am Zebrastreifen nicht anhalten“, heißt es weiter.
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Die Fußgänger kritisierten auch die Stadtverwaltung. Die Befragten monierten zum Beispiel zu wenige Querungshilfen und zu lange Wartezeiten an Ampeln. „Die Stadt hat die Bedürfnisse von Fußgängern bei der Verkehrsplanung jahrelang vernachlässigt. Gehwege und Überwege sind teilweise total veraltet. Da ist zu wenig passiert. Deswegen ist die Frustration heute auch so groß“, sagt Mobilitätsexperte Roman Suthold vom ADAC Nordrhein, der „alle Verkehrsteilnehmer zu mehr Miteinander und gegenseitiger Rücksichtnahme“ auffordert. Der ADAC hat einen Maßnahmenkatalog erstellt, wie die Situation für Fußgänger positiver werden kann. Unter anderem regt der Verein besser einsehbare Kreuzungen und einen Ausbau von Gehwegen und deren Beleuchtung an.
Der ADAC hat in jeder untersuchten Großstadt 200 Fußgänger befragt.
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