Kommentar zur Erdogan-DemoDer nächste Stresstest für Köln
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Anhänger von Recep Tayyip Erdogan warten auf Einlass vor der Lanxess-Arena, zur Feier des zehnjährigen Bestehens der UETD. (Symbolbild, 2014)
Copyright: imago/Sven Simon
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Anhänger von Recep Tayyip Erdogan warten auf Einlass vor der Lanxess-Arena, zur Feier des zehnjährigen Bestehens der UETD. (Symbolbild, 2014)
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Statt 15.000 werden nun 30.000 protestierende Türken erwartet. Gegendemonstranten, sogenannte Anti-Faschisten, die rechtsextreme Pro NRW, Splittergruppen und womöglich kurdische Aktivisten – sie alle machen Köln am Sonntag zum potenziellen Pulverfass. Man sollte sich merken, wie unverfroren der türkische Veranstalter, hinter dem die Erdogan-Regierung steht, sein Geschäft betreibt und übliche Informationen verweigert wie eine Liste der Redner, die in Köln auftreten.
Der Anspruch, am Rheinufer türkische Innenpolitik zu betreiben, ist greifbar. Dass Menschen unsere demokratische Ordnung bis hin zum Gerichtsentscheid nutzen, um für eine Politik zu werben, die sich gegen eben diese demokratischen Standards wendet, ist eine bizarre Pointe. Viele Türken in Köln stehen dem Erdogan-Kurs ablehnend gegenüber. Nur wenige wie die Politikerin Lale Akgün etwa trauen sich aber, das öffentlich zu sagen. So weit ist es gekommen.
Ein Gericht hat Pro NRW gestattet, vom Dom über den Rhein zum Deutzer Bahnhof zu ziehen. Das ist einmal mehr ein Spiel mit dem Feuer auf Kosten von Bürgern und Polizei. Düsseldorf konnte sich der Türken-Demo mit Verweis auf polizeilichen Notstand erwehren. Dort ist Kirmes. Köln aber setzt man mit lebensfernen Urteilen einem weiteren Stresstest aus.
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