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Kommentar zur Geste von Köln-DeutzDie knienden Polizisten haben Respekt verdient

Lesezeit 2 Minuten
Kniende Polizisten 2 Credit Mvouika

Die Polizisten knien nieder, einer der Demo-Teilnehmer schließt sich der Geste danach an.

  1. Auf der Anti-Rassismus-Demo in Köln knieten Polizisten, offenbar aus Solidarität mit George Floyd, nieder und müssen nun mit dienstrechtlichen Konsequenzen rechnen.
  2. Die Geste ist ein Akt der Menschlichkeit und ein Zeichen gegen Populisten gewesen. Die Polizisten sollten Anerkennung bekommen.
  3. Denn Menschlichkeit ist keine Frage der Neutralität. Ein Kommentar.

Sorglos sagen dieser Tage viele, dass Polizisten „auch nur“ Menschen seien. So richtig der Satz zwar ist, betont er doch seinen Sinn falsch. Denn Mensch ist ein Polizist nicht bloß nebenbei. Nein, ein Polizist ist zuvorderst und in erster Linie Mensch. Das zeigen zu können, zeichnet einen guten Charakter aus. Daraus ein scharfes Populisten-Süppchen zu kochen, gewiss nicht.

Man kann es nicht allen recht machen. Auch diese Formel klingt schnell dahingesagt, ist für Polizisten aber traurige Alltagsrealität. Zuletzt standen sie auch in Köln auf Corona-Demos zwischen allen Fronten von links und rechts. Auch da war sehr schnell von „Polizeigewalt“ die Rede. Der Kniefall von Deutz ist somit nicht nur als Symbol der Empathie und Deeskalation zu werten, sondern auch als Signal an die Populisten, von denen einige auch auf der Black-Lives-Matter-Demo Plakate mit der Aufschrift „All cops are bastards“ hochhielten.

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Und doch sollten nun nicht auf jeder Demo Polizisten aufgefordert werden, dem Zweck der Kundgebung zu unterstützen. Natürlich ist die Neutralität ein hohes Gut. Aber Menschlichkeit ist keine Frage von Neutralität, sondern Ausdruck des Gewissens, dem sich Polizisten in ihrem Amtseid unterwerfen. Wer sich im Dienst daran erinnert und danach handelt, hat Respekt und Anerkennung verdient, aber keine dienstrechtlichen Konsequenzen.