Kommentar zur Kölner CDUUngemütliche Zeiten für Parteichef Bernd Petelkau
Köln – Es läuft nicht wirklich rund bei der Kölner CDU – auch wenn Partei- und Fraktionschef Bernd Petelkau die angebliche Normalität der Situation beschwört. Doch der Rückzug des gewählten Dezernenten Niklas Kienitz nach seiner umstrittenen Wahl durch den Rat ist auch eine Niederlage des bislang erfolgreichen Politstrategen und Großtaktikers Petelkau, dessen Instinkt ihn hier deutlich im Stich gelassen hat. Dass Petelkau nun finstere Intrigen vermutet, ist indes nicht mehr als politische Folklore. Einen Fehler einzugestehen, gehört schlicht nicht mehr zum Repertoire der Politik, auch nicht auf kommunaler Ebene.
Kölner CDU-Chef bietet weiterhin eine offene Flanke
Dass sich die Neubesetzung der von Kienitz geräumten Dezernates möglicherweise noch um Wochen verzögert, kann dem CDU-Chef ebenfalls nicht recht sein. Er bietet damit weiterhin eine offene Flanke – nicht nur der Opposition, sondern auch der Widerstandsbewegung innerhalb der eigenen Partei. Deren Erweckungserlebnis nach langen Debatten unter der Parteioberfläche waren ja gerade Nominierung und Wahl des Fraktionsgeschäftsführers, der wegen seiner Beteiligung an der Stadtwerke-Affäre in der Kritik stand.
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Viel wird für die CDU und ihren Chef nun davon abhängen, wie die eigenen Kandidaten bei der Bundestagswahl im September abschneiden. Je besser deren Ergebnisse, desto größer die Chancen für Petelkau, bei den anstehenden Vorstandswahlen sein Amt an der Parteispitze zu behalten. Einen Wahlsieger sägt keine Partei gerne ab. Das weiß auch Bernd Petelkau.