Kommentar zur Kölner MohrenstraßeEindeutig rassistisch
- Das N-Wort ist ein eindeutig rassistischer Begriff. Das M-Wort ist es auch.
- Natürlich wird es trotzdem Diskussionen zur Umbenennung der Mohrenstraße geben.
- Doch die Debatte darüber, dass wir Worte nicht achtlos verwenden und andere verletzten, ist wichtig.
Im Mai hat der Kölner Stadtrat einstimmig – die AfD hat sich bezeichnenderweise enthalten – den Gebrauch des N-Wortes geächtet. Das, was es abkürzt, ist ein eindeutig rassistischer Begriff. In Berlin geht es derzeit um das M-Wort.
Das steht für „Mohr“ und ist ebenfalls ein eindeutig rassistischer Begriff, unabhängig davon, dass einige den einstigen Sarotti-Mohr süß und König Balthasar sympathisch finden. Entscheidend ist, dass sich Menschen durch das Wort verletzt und durch all das, was im Sprachgebrauch und Geschichtsbewusstsein negativ mitschwingt, herabgewürdigt sehen.
Dafür soll die Mohrenstraße keinen Anlass geben, deshalb will die Südstadt-SPD – nach Berliner Vorbild – die Straße umbenennen. Dazu wird es Diskussionen geben, zwischen denen, die die Initiative für politisch überkorrekt, und denen, die sie für überfällig halten. Für die einen ist der Kölner Straßenname eine Erinnerung an den heiligen Gregorius und damit Stadtgeschichte. Den anderen geht es um ein politisches Signal.
Straßennamen sind Erinnerungsorte. Wer sie wie ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal entfernt, nimmt sich auch die Möglichkeit, an Wilhelm kritisch zu erinnern. Benennt man eine Straße nach einer Persönlichkeit, tut man dies, um sie zu ehren. Insofern wäre die Umbenennung der Mohrenstraße in Gregorius-Maurus-Straße naheliegend. Wichtig aber ist die öffentliche Debatte, die deutlich macht, dass wir Worte nicht achtlos verwenden und andere verletzen.