Kommentar zur Woelki-HochschuleKlare Ansage an an den Kölner Kardinal
Köln – Eine Sympathiebekundung sieht anders aus. Sollte irgendjemand im Erzbistum Köln gehofft haben, es könnte in der christdemokratisch geführten Landesregierung Unterstützung für den Plan von Kardinal Rainer Woelki geben, in eigener Regie eine Priesterausbildung abseits der altehrwürdigen Bonner Universität auf die Beine zu stellen, dürfte er enttäuscht sein. Die Stellungnahme von Ministerin Ina Brandes ist vor allem eines: klare Kante.
Brandes folgt in ihrer Argumentation den Professoren der Bonner Katholisch-Theologischen Fakultät. Die wurden nicht müde zu betonen: Die Theologie – auch die katholische – gehört an eine staatliche Hochschule, sie soll sich dort dem offenen Austausch mit den anderen Wissenschaften stellen. Und die Ministerin scheut sich nicht, Woelki mit der maximalen Eskalation zu drohen: einem Rechtsstreit wegen Vertragsbruchs. So hat Brandes – auf Drängen der SPD – den bislang unter Insidern geführten Streit ans Licht der Öffentlichkeit gezogen.
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Das muss nun auch die weitere Debatte um die Finanzierung prägen. Die Hochschule steht noch mehr unter dem Verdacht, allein Woelkis Kaderschmiede zu sein. Sollte der Kardinal wirklich vorhaben, die KHTK üppig mit Kirchensteuermitteln auszustatten, wäre ein deutliches „Nein“ der Aufsichtsgremien geboten, um die Austrittszahlen nicht weiter nach oben zu treiben. Die Probleme des Kardinals, sie werden nicht weniger. Dass ihn das beeindrucken wird, ist nach den bisherigen Erfahrungen aber eher unwahrscheinlich.