Der Schlagersänger spielt 2024 in der Lanxess-Arena. Nach Köln gibt es einige Verbindungen – zum Beispiel über FC-Trainer Baumgart.
Konzert geplantWie Howard Carpendale in Köln einen der schönsten Momente erlebte
In Köln ist für Howard Carpendale einst der Worst Case eingetreten. Es war ein Konzert in der Sporthalle, bis zu ihrem Abriss 1998 die wichtigste Veranstaltungshalle der Stadt. „Damals ist der Strom in der gesamten Umgebung ausgefallen“, erinnert sich der Schlagersänger. „Wir hatten keine funktionierenden elektronischen Geräte auf der Bühne. Das einzige, was noch ging, war das Schlagzeug. Der Schlagzeuger spielte clevererweise weiter. Die anderen Musiker kamen zu mir nach vorne und wir haben weitergesungen.“
Steffen Baumgart überrascht Carpendale bei Hannover-Konzert
Das Publikum habe eingestimmt, bis die Lichter wieder angingen, abgebrochen werden musste der Song nie, sagt Carpendale. „Das war einer der schönsten Momente, die ich je erlebt habe. Danach habe ich überlegt, ob wir nicht jeden Abend den Strom abstellen sollten.“ Mit Köln verbindet Carpendale außerdem der Sport. In den späten 60er-Jahren spielte er Rugby beim ASV Köln. Südafrika, das Land seiner Geburt, sei eine der besten Rugby-Nationen, sagt der 77-Jährige. „Viele Sportarten, die ich sehr gerne gemacht habe, vermisse ich in Deutschland.“ Nur Fußball sei zu wenig.
Wobei er da einen prominenten Fan hat: FC-Trainer Steffen Baumgart. „Der war in Hamburg bei meinem Konzert, kam auch für eine Stunde in meine Garderobe“, erzählt Carpendale. „Ganz ehrlich, an diesem Abend waren wir alle ziemlich überrascht, weil er sehr ruhig und nicht so impulsiv war“, sagt er und lacht. Beim Konzert aber habe er kräftig mitgesungen. Nicht immer lief es so fröhlich bei dem Sänger.
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Howard Carpendale spricht über seine Depression
„Ich hatte eine depressive Phase. Ich sah keine Zukunft und hatte das Gefühl, ich habe alles in meinem Leben gemacht, alles erlebt. Ich brauchte eine Abwechslung“, erzählt er. Daher wollte er in Amerika neu starten. Aber: „In dieser Zeit passierten viele Dinge, die für mich sehr unangenehm waren. Da bin ich in eine Depression gefallen.“ Was manche nicht verstehen würden: „Das ist eine echte Krankheit und man ist da erstmal relativ hilflos.“ Mithilfe von jahrelanger Therapie sei er da herausgekommen.
Und auch die Musik habe geholfen. Kürzlich kündigte Carpendale an, keine neuen Alben mehr zu produzieren, Konzerte soll es aber weiterhin geben. „Es ist ein Beruf, den ich sehr liebe“, sagt er. Was Backstage nicht fehlen dürfe, sei eine kalte Cola Light. „Und eine Stunde vor der Show will ich nicht mehr viel reden über alles, was nicht mit der Musik zu tun. Ich mag es nicht, wenn meine Frau hereinkommt und über unsere Ehe sprechen will“, sagt Carpendale und lacht.
Extravagante Wünsche gebe es ansonsten nicht. „Da bin ich zu sehr Realist.“ Und er habe eine Sportlermentalität: Keine Aufregung, aber Konzentration und der Wille, raus aufs Feld zu gehen und das zu tun, was er am besten könne. Am 24. Mai 2024 spielt Howard Carpendale in der Lanxess-Arena. Karten für das Konzert gibt es ab 72,40 Euro über alle bekannten Vorverkaufsstellen.