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Ganztägiger StreikSo kommen die Kölner am Dienstag trotz KVB-Streik ans Ziel

Lesezeit 3 Minuten

Der geschlossene KVB-Schalter am Neumarkt während des Streiks 2014.

Köln – Am Dienstag stehen die Bussen und Bahnen der KVB in Köln einen Tag lang still. Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. KVB-Kunden müssen sich für ihre Fahrt zu Schule, Uni oder Arbeit eine Alternative suchen.

Taxi

Während des KVB-Streiks im Frühjahr 2014 haben die Kölner Taxifahrer ein im Vergleich zu normalen Tagen doppelt so hohes Fahrgastaufkommen verzeichnet. Allerdings können Taxis heute nicht vorbestellt werden!

Je nach Strecke kann diese KVB-Alternative aber teuer werden: Zu einer Anfahrtsgrundgebühr von 3,50 Euro kommen pro Kilometer 1,90 Euro hinzu, nach mehr als 8 Kilometern 1,70 Euro. Eine knapp acht Kilometer lange Fahrt von Dom zum Rhein-Energie-Stadion wurde 17.10 Euro kosten – eine gute Verkehrslage vorausgesetzt.

Busse

Auch, wenn die KVB-Busse eigentlich nicht fahren: Ein paar Busse sind auch am Streiktag unterwegs. Dabei handelt es sich um Linien, die von Subunternehmern betrieben werden. Eine Gesamtübersicht über die befahrenen Strecken gibt es nicht. Ab Montag, 9. April, werden die am Dienstag aktiven Linien aber in der Fahrplanauskunft der KVB angezeigt.

Carsharing

Wem das Taxi zu teuer ist, der kann sich auch ohne eigenes Auto selbst hinters Steuer setzen: Mehrere Car-Sharing-Anbieter haben ihre Fahrzeuge über das Stadtgebiet verteilt.

Manchmal braucht es allerdings etwas Glück: Die Smarts von „Car2go“ lassen sich nur 20 Minuten lang kostenlos reservieren, „Drive Now“-Wagen für 15 Minuten (oder gegen Gebühr für einen längeren Zeitraum). Wer nicht schnell genug ist, findet in manchen Veedeln zu den Berufsverkehrszeiten kaum noch einen Mietwagen.

Die Fahrzeuge von „Cambio“ und vom DB-Dienst „Flinkster“ können außerdem nur an bestimmten Stationen abgestellt werden. Wer damit zur Arbeit und zurück fahren will, müsste den Wagen also den ganzen Tag lang mieten.

Regional- und S-Bahnen

Selbst wenn die Kölner Verkehrsbetriebe streiken: Bahnen fahren trotzdem durch Köln. Im freilich nicht so engmaschigen Netz der S-Bahnen und Regionalexpresse können Berufstätige wenigstens einen Teil ihrer Strecken zurücklegen.

Besitzer von VRS-Monatskarten können die S-Bahnen und sogar Regionalexpresse mit ihrem Ticket nutzen.

Fahrrad

Wer mit dem Zug dann noch nicht nah genug am Ziel ist, könnte selbst in die Pedale treten - mit dem eigenen Rad oder einem geliehenen Drahtesel.

Die Leihräder der KVB (1450 insgesamt) stehen auch an den Streiktagen zur Verfügung, mit KVB-Abokarten oder einem Smartphone können sie ausgeliehen werden.

Hinzu kommt das Leihrad-Angebot von Ford. Rund 2000 Räder stehen für FordPass zur Verfügung. Eine Tagespauschale fürs Zweirad kostet 15 Euro. Auch im 30-Minuten-Takt kann abgerechnet werden. Jede angefangene halbe Stunde kostet 1 Euro.

Hinzu kommen zahlreiche kleinere Leihrad-Anbieter, wie zum Beispiel die Radstation und Colonia Aktiv.

Rikscha

Wer sich nicht selbst abstramplen will, kann sich in einer Rikscha durch die Stadt fahren lassen. Gleich mehrere Unternehmen schicken solche Fahrradtaxis durch die Straßen Kölns.

Bei den Rikscha-Diensten Perpedalo und Rikolonia beginnen die Fahrer ihre Schicht normalerweise allerdings erst um 9 Uhr - für viele Berufspendler zu spät. An Streiktagen machen die Betreiber jedoch Ausnahmen.

Die meisten Kölner Rikscha-Betriebe bedienen vor allem das Gebiet innerhalb der Ringe. Durchschnittliche Fahrleistung: zwischen zwei und vier Kilometern.

In der City sind die Fahrrad-Taxis meist am Hauptbahnhof, am Neumarkt, vor dem Dom oder in der Altstadt anzutreffen. Die Rikschas können aber auch zu jedem beliebigen Punkt in Köln bestellt werden. Dann wird ein Anfahrtszuschlag fällig. Abgerechnet wird ansonsten pro geradelter Zeit. Für bestimmte Strecken in der Innenstadt haben mehrere Unternehmen auch Festpreise. (red)