Köln – Am kommenden Dienstag wird in Köln gestreikt. Die Gewerkschaft Verdi hat vor der nächsten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst die Beschäftigten dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Die Folgen des Warnstreiks werden in ganz Köln zu spüren sein: Die KVB fahren nicht, viele Kitas bleiben geschlossen.
KVB
Am Dienstag fahren keine Busse und Bahnen der KVB. Ab 3 Uhr morgens stellt das städtische Verkehrsunternehmen seinen Fahrtbetrieb komplett ein, erst am Mittwochmorgen wird er wieder aufgenommen. Auch auf den Stadtbahn-Linien 16 und 18, die gemeinsam mit den Stadtwerken Bonn betrieben werden, findet kein Verkehr statt. S-Bahnen und Regionalbahnen, die von der Deutschen Bahn und anderen Verkehrsunternehmen betrieben werden, fahren hingegen wie gewohnt.
Ämter
Die Stadt geht derzeit davon aus, dass amtliche Einrichtungen wie die Kundenberatungsstellen, Meldehallen, das Standesamt und die Zulassungsstelle geöffnet bleiben. Es kann allerdings zu längeren Wartezeiten kommen. „Sollte der übliche Ablauf nicht wie gewohnt funktionieren, bitten wir um Verständnis“, sagt Stadtsprecherin Inge Schürmann.
Schulen
Anders als an Gymnasien und Gesamtschulen, an denen die Abiturprüfungen erst am Mittwoch beginnen, sind Abi-Prüflinge der Kölner Berufskollegs vom Streik betroffen. Denn am Streiktag steht dort eine schriftliche Klausur auf dem Plan, die trotz des Streiks auch stattfinden wird.
Kitas
Rund 70 Prozent der 226 städtischen Kitas sind nach Schätzung der Stadt am kommenden Dienstag geschlossen. Lediglich zehn Prozent sind im üblichen Umfang geöffnet, die restlichen können nur in reduziertem Umfang betrieben werden. Sofern nur ein Teil der Kinder aus einer Einrichtung betreut werden können, werden vorrangig Kinder berufstätiger Eltern betreut. Die Kita-Leitungen wurden von der Stadt gebeten, die Eltern frühzeitig zu informieren, ob und wie viele Kinder betreut werden können.
AWB
Die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) streiken nicht. Alle Bediensteten arbeiten wie gewohnt.
Bäder
Sämtliche Bäder und Saunen sind am Dienstag geschlossen. Selbiges gilt für die Eissporthalle im Lentpark. Anders als beim Warnstreik im März, haben diesmal auch Schulen und Vereine keine Möglichkeit, die Bäder zu nutzen. Die Fitnessbereich im Agrippa- und Ossendorfbad öffnen hingegen.
Schauspiel
Noch geht das Schauspiel Köln davon aus, dass wegen des Warnstreiks keine Vorstellungen verschoben werden müssen. Das könnte sich am kommenden Montag allerdings noch ändern, denn erst dann müssen die Angestellten dem Schauspiel mitteilen, falls sie auch streiken. Im März war dies der Fall.
Demos
Die Streikenden werden am Dienstag um 10 Uhr in zwei Demonstrationszügen vom Deutzer Bahnhof und dem Hans-Böckler-Platz zum Kölner Heumarkt ziehen. Der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske spricht dort um 11 Uhr bei der Abschlusskundgebung. Die Gewerkschaft erwartet rund 15 000 Teilnehmer, die Polizei sogar mit etwa 20 000. Es sei mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen, teilt die Behörde mit. Die Deutzer Brücke wird voraussichtlich von 9 Uhr bis zum Versammlungsende vom Rechts- ins Linksrheinische für den Autoverkehr gesperrt. Nach Ende der Kundgebung gibt es auch in der Gegenrichtung Sperrungen.
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