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Neun Klassen mehrGrundschule in Köln-Braunsfeld erhält Holzanbau

Lesezeit 3 Minuten
Ein dreigeschossiges Schulgebäude ist zu sehen.

Die Gemeinschaftsgrundschule Geilenkircher Straße in Braunsfeld

Weil sie aus allen Nähten platzt, bekommt die Grundschule an der Geilenkircher Straße einen Erweiterungsbau mit drei Geschossen aus Holzmodulen.

Viele Kölner Schulen benötigen dringend mehr Raum. Immer wieder übersteigt die Zahl der Anmeldungen die der Schulplätze. In der Vergangenheit hat die Stadt bereits die Anzahl der Klassen pro Jahrgang an vielen Schulen aufgestockt und oft zusätzlichen Räume in Containern geschaffen. Doch die Zeit des Lernens in den Metallschachteln ist vorbei. Die Stadt setz neuerdings auf Holzmodulbauten. So hat die Stadtverwaltung die Bezirksvertretung Lindenthal darüber informiert, dass auf dem Schulhof der Gemeinschaftsgrundschule Geilenkircher Straße in Braunsfeld einen Erweiterungsbau in Holzmodulbauweise für neun Klassen mit insgesamt etwa 240 Schülerinnen und Schüler erhält. Die Schule wird dann fünfzügig sein und auf insgesamt 20 Klassen anwachsen.

Dreigeschossiger Holzbau wird parallel zum Maarweg errichtet

Der Holzmodulbau wird parallel zum Maarweg Platz finden. „Um den Baumbestand auf dem Schulhof zu erhalten, wurde ein dreigeschossiger kompakter Baukörper mit geringer Grundfläche geplant“, heißt es in der Mitteilung der Verwaltung. Damit der Bau für moderne pädagogische Konzepte geeignet sei, erhalte jedes Geschoss einen Cluster, bestehend aus drei Klassenräumen, einem Teamraum und einem zentralen Clusterforum, Nebenräumen sowie Sanitäranlagen

An einem Kran hängt ein Holzbaustein, der Teil eines Schulgebäudes ist.

Im Januar 2024 wurde wurde an der Rosenmaarschule ein Holzmodul montiert.

Im Rahmen des Erweiterungsbaus würde auch der Schulhof komplett neugestaltet. Die Stadt hat mittlerweile bereits an fünf anderen Standorten Schulgebäude durch derartige Holzmodulbauten erweitert, beispielsweise an der Förderschule Berliner Straße in Dünnwald, der GGS Nußbaumer Straße in Neuehrenfeld und der GGS Unter Birken in Porz-Eil. Viele weitere Holzmodulerweiterungen sind in Planung und im Bau, etwa am Gymnasium Kreuzgasse an der Vogelsanger Straße, an der Rosenmaar-Schule in Höhenhaus und am Humboldtgymnasium am Kartäuserwall.

Holz ersetzt klimaschädliche Rohstoffe

Die Modulbauten unterscheiden sich von den bislang aufgestellten Containern erheblich: „Anders als bei der Errichtung temporärer Containeranlagen, ist die Modulbauweise mit dem Fertighausbau vergleichbar“, schreibt eine Sprecherin der Stadt. „Es handelt sich um eine hochwertige Bauweise, konzipiert und produziert für eine lange Standzeit.“ Auch ökologische Gründe sprechen für die Holzmodulbauten: Holz sei ein nachwachsender Rohstoff, der Kohlendioxid bindet und so bei langanhaltender Gebäudenutzung positive Effekte auf das Klima habe, erläutert die Stadtsprecherin. Holz habe zudem das Potenzial, klimaschädlichere Rohstoffe zu ersetzen.

Die Module könnten viel schneller gebaut, einfacher zurückgebaut und wiederverwertet oder recycelt werden. Die einzelnen Bauteile würden industriell vorgefertigt, an die Baustelle geliefert und montiert. Dieser Bauablauf verursache viel weniger Störungen beim laufendem Schulbetrieb als ein konventioneller Bau und sei daher für Schulerweiterungen besonders geeignet. Holzmodulbauten könnten „schlanker“ gebaut werden, da sie von Natur aus wärmedämmend sind und keine zusätzliche Dämmschicht brauchen.

So kämen sie also bei gleicher Nutzfläche mit weniger Platz auf dem Grundstück aus. Die Baugenehmigung für die Holzerweiterungsbau an der GGS Geilenkircher Straße ist bereits erteilt. Die Bauarbeiten sollen im dritten Quartal dieses Jahres beginnen. Und so soll schon sehr bald Platz für mehr Schüler und Schülerinnen an der Braunsfelder Schule sein, ohne dass Kinder in Containern lernen müssen.