Georg-Büchner-GymnasiumKölner befürchten Verzögerung beim Neubau
- Bürger fürchten, dass sich der Neubau verzögert – Die Stadt beteuert, es verlaufe alles nach Plan
Köln-Weiden – Die Bäume sind verschwunden. 136 Stück wurden auf dem Grundstück des Georg-Büchner-Gymnasiums gefällt. Das Areal wirkt kahlrasiert, nahezu nackt – und verlassen. Derzeit ist kein Gerät, kein Bagger, nicht ein einzelner Arbeiter zu sehen, der die Hoffnung nährt, dass es zügig weiter geht und auf dem Gelände nun endlich das geschieht, worauf sehr viele Schüler, Lehrer und Eltern im Kölner Westen schon seit sehr langer Zeit warten: Das marode Schulgebäude des GBG wird abgerissen und neu gebaut – und zwar im laufenden Schulbetrieb. Statt eines großes Neubaus soll ein „Campus“ entstehen.
Zwei neue Gebäude sollen jeweils am Rand des Schulhofs im Zentrum des Areals gebaut werden. Der Fachraumtrakt, die Turnhallen und die Mehrzweckhalle bleiben erhalten. Sie werden saniert. Die Außenanlagen werden neu gestaltet. Dann sollen zumindest 78 Bäume gepflanzt werden.
Dass dem Bau derartig viel Grün weichen soll und dass sie darüber erst kurz vor den Fällungen informiert wurden, hatte für Kritik von Bürgern und Politik gesorgt. Sie bemängelten, man hätte den Schulbau so planen müssen, dass mehr Bäume hätten stehen bleiben können. Konsequenzen hatten die Klagen allerdings nicht. Den Kritikern war wichtig, dass sie den lang ersehnten Neubau nicht verzögern.
Schon lange ist bekannt, dass das Schulgebäude aus den 1970er Jahren marode ist und neu gebaut werden muss. Doch die Pläne wurden wieder auf die lange Bank geschoben, etwa zugunsten anderer Schulneubauprojekte zurückgestellt. Das führte zu zahlreichen Protesten der Elternschaft, Bürger und Bezirkspolitiker. 2014 beschloss der Rat der Stadt dann ein ganzes Paket von Bauprojekten, die im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) in Angriff genommen werden sollen. Auf Grundlage dieses Beschlusses übertrug der Stadtrat Ende vergangenen Jahres den Neubau des Georg-Büchner-Gymnasiums an die Firma Vinci Facilities.
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Diesen Monat begannen mit den Fällungen die ersten Arbeiten an dem großen Bauprojekt. Die Bäume durften nur am Wochenende außerhalb des Schulbetriebes gefällt werden, um Schüler und Lehrer nicht zu gefährden. Nun erinnern nur noch Späne auf dem Boden an die ehemalige Parklandschaft auf dem Schulgelände.
Warum es jetzt nicht weiter geht? Diese Frage stellen sich derzeit viele Passanten, die an dem Areal vorbeikommen und hinter dem Gitterzaun das brach liegende Gelände erblicken.
Doch der Schein trügt – jedenfalls nach Aussage der Stadtverwaltung. Die Beteiligten würden an dem Bauprojekt arbeiten, sagt Nicole Trum, Sprecherin der Stadt, allerdings derzeit im Hintergrund: „Aktuell wird weiter geplant, werden Ausschreibungen für Nachunternehmer vorbereitet und Verträge verhandelt“, so Trum. Die nun anstehenden Schritte müssen Stück für Stück noch genehmigt werden.
Sechs bis acht Wochen Bauphase
„Für die Fäll- und Erdarbeiten wurde vorab eine Teilbaugenehmigung beantragt und erteilt, die es ermöglicht hat, diese Bäume bereits früher zu fällen und die Kanalbauarbeiten durchzuführen“, erläutert Trum. Dieses Vorgehen beschleunige das Bauvorhaben insgesamt. Nun warte die Baufirma auf eine Abbruchgenehmigung für ein Nebengebäude. Sobald sie vorliege, so Trum, würde mit dem Abbruch begonnen. Wenn die Baugenehmigungen für die Hauptgebäude erteilt seien, werde zeitnah mit den Erd- und Gründungsarbeiten begonnen. Die Bauphase werde etwa sechs bis acht Wochen dauern. Anschließend werde mit den Rohbauarbeiten angefangen. Erst wenn die neuen Schulgebäude fertig sind, wird das jetzige Schulhauptgebäude abgerissen.
„Die Stadt und die Baufirma streben an, dass bis August 2020 alles fertiggestellt zu ist. Dazu ist der ÖPP-Partner vertraglich verpflichtet“, betont die Stadtsprecherin. Bislang bestehe keinerlei Anlass zur Sorge, dass er seine Arbeit nicht wie vorgesehen erledigen würde. „Das Projekt ist seitens der Stadt Köln und ihrem ÖPP-Partner Vinci Facilities im Zeitplan.“