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Kölner Orthopäde und KünstlerWie Jens Enneper mit seinen Bildern Zuversicht verbreiten möchte

Lesezeit 3 Minuten
Jens Enneper steht vor einem bunten Gemälde.

Der Orthopäde und Künstler Jens Enneper zeigt seine Werke in der eigenen Pop- up-Galerie.

Kunstinteressierte gehen bei der Ausstellung „Stars and Stripes“ auf eine Entdeckungsreise durch die Geschichte.

Manche haben ein Talent in einem, manche in mehreren Bereichen. Jens Enneper zählt zur zweiten Kategorie. Der Kölner Orthopäde stellt seit kurzem seine Kunstwerke unter dem Motto „Stars and Stripes“ in seiner eigenen Pop-up-Galerie in Junkersdorf aus. Zuvor waren einige seiner Bilder schon im Deutschen Sport & Olympia Museum im Rheinauhafen und im NRW-Landtag in Düsseldorf zu sehen.

Wenn er mal nicht in seiner Praxis nebenan arbeitet, widmet sich Enneper, Jahrgang 1968, dem Malen. Für ihn ist die Künstlertätigkeit mehr als nur ein Hobby: „Die Kunst hat mich schon immer umgetrieben“, sagt Enneper. Die Bilder in seiner neuesten Ausstellung sollen ein Gefühl des Aufbruchs vermitteln, in dem sie die Vergangenheit in der Gegenwart präsent werden lassen.

Stars auf farbenfrohen Bildern

Der 56-Jährige arbeitet mit Acrylfarbe – seinen Stil beschreibt er als „Acrylic-Flow-Technik“. Die Schablonen für die Abbildungen der Berühmtheiten schneidet er mit einem Skalpell zurecht. Sport und Bewegung spielen in seinen Werken eine große Rolle. So ganz verlässt ihn seine Arzttätigkeit in der Malerei nicht: „Das feine Arbeiten transferiere ich“, sagt Enneper.

Auf mehreren seiner Werke sind die Umrisse von Persönlichkeiten aus Sport, Politik und Kultur zu sehen. Auch, um ihre Ambivalenz in Erinnerung zu rufen. „John Lennon verkörpert Aufbruch und Tragisches zugleich. Er hat Musik, Kultur und Gedankengut mitgeprägt, gleichzeitig ist er Opfer eines Attentats geworden. Trotzdem hat er große Spuren im Leben vieler hinterlassen“, erklärt Enneper.

Seine Bilder sind nicht nur mit Stars gespickt, sie sind vor allem auch sehr bunt: „Mir ist wichtig, Farben zu zeigen, um die Menschen aus der Lethargie herauszuholen.“ Diese sei durch Krisen wie die Corona-Pandemie, Kriege oder auch die aktuelle Situation in der deutschen Politik zu spüren. Enneper möchte dem vor allem Hoffnung entgegensetzen: „Auch wenn es manchmal traurig ist, sollen die Menschen dazu bewegt werden, die Zeit positiv zu gestalten.“

Zu sehen sind mehrere bunte Gemälde.

Das Thema Bewegung spielt in Ennepers Ausstellung eine wichtige Rolle.

Wer sich die Werke ansieht, geht auf eine Entdeckungsreise durch die Geschichte. Bei genauerer Betrachtung werden immer wieder neue Details sichtbar. Berühmtheiten aus unterschiedlichen Bereichen sind nah beieinander angeordnet. So setzt der ehemalige Basketballer Dirk Nowitzki auf den Schultern des früheren brasilianischen Fußballers Pelé zum Wurf an.

Ein anderes Bild zeigt den Schuh der deutschen Weitspringerin Malaika Mihambo, den sie beim Gewinn ihrer Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio getragen hat. Auf einem Bild wird an den Piloten Chesley Sullenberger erinnert, der 2009 eine Notlandung ohne Todesopfer auf dem Hudson River meisterte.

Zu sehen sind mehrere bunte Gemälde.

Jens Enneper verwendet viele unterschiedlichen Farben in seinen Werken.

Nur ein paar Bilder der Ausstellung sind mit Öl gemalt. Allerdings könne sich Enneper in naher Zukunft einen Wechsel von Acryl- hin zu abstrakterer Malerei vorstellen. Seine Reise als Künstler sei noch nicht zu Ende. „Ich komme bestimmt bald wieder auf Öl zurück, um freier zu arbeiten“, sagt er.

Er bietet seine Bilder auch zum Kauf an. Ein Teil des Erlöses fließt in Ennepers Stiftung, die Bewegung und Kreativität bei Kindern und Jugendlichen fördert.

Wer Ennepers Kunst betrachten möchte, kann dies noch voraussichtlich bis Mitte oder Ende Januar tun: „Danach wird die Räumlichkeit hier für eine Praxiserweiterung genutzt werden“, sagt Enneper. Interessierte können für eine Besichtigung der Ausstellung (Kirchweg 2A, 50858 Köln) einen Termin unter der Nummer 0159/01906014 vereinbaren. Der Eintritt ist frei.