Kölsche Töne gibt es beim Klettenberger Theater Fritz Monreal, das mit seinem neuen Stück „Mem Müllemer Böötche üvver et Mittelmeer“ für beste Unterhaltung sorgt.
„Mem Müllemer Böötche üvver et Mittelmeer“Neues Stück des Klettenberger Theaters Monreal begeistert mit Humor
Heidewitzka, Herr Kapitän. Willkommen bei der kölschen Reederei FM-Cruises, die ab sofort Kreuzfahrten „Mem Müllemer Böötche üvver et Mittelmeer“ anbietet. Hinter den feucht-fröhlich-kölschen Kreuzfahrten steckt der Spielkreis Fritz Monreal, der mit seiner neuesten Geschäftsidee den Kölnern die große weite Welt schmackhaft machen will. So manch illustre Truppe fand sich beim Check-in zur Jungfernfahrt des Kreuzfahrtschiffes im Hafen des Klettenberger Brunosaales ein:
Ehepaare, Ausgeflippte, verliebte Pärchen, rüstige Rentnerinnen, die die Reise bei einem Kreuzworträtsel gewonnen hatten und drei Kääls eines Skatclubs, die nur eines im Sinn hatten: „Erus us Kölle, d‘r Kopp freikrije.“ Ohne die eigenen Frauen. Denn Frauen, so die einhellige Meinung der Skatbrüder, sind wie Wolken: „Wenn se sich vertrecke, künnt et noch ne schöne Daach wäde.“ Gelächter bei den Herren im Saal, kläglicher Beifall bei den Damen. Autor, Regisseur und Mitspieler Stephan Henseler (34), langjähriger Spielleiter des kölschen Theaterspielkreises, hatte die Idee zum neuen „Milljöspill met Musik en drei Akte“. „Die Kreuzfahrtbranche boomt und wir dachten, wie es wohl sei, wenn Kölsche auf einem Kreuzfahrtschiff zusammen op jöck sind.“
Kölsche Sprüche und vill Jedöns um die Liebe
Das Ergebnis: kölsche Sprüche, vill Jedöns um die Liebe, Verwechslungen, Missverständnisse und das Bedienen diverser Klischees. Cinderella-Melody, Blondine im pinken Minikleid, taucht mit ihrer altmodischen Tante Tring auf, die findet, „dat Cinderella nit blöd is, halt nur wat Pech beim Denken hat“. Außerdem seien die Klamotten ihrer Nichte sehr unpünktlich: „Oben fangen sie zu spät an, unten hören sie zu früh auf.“ Applaus. Der Saal grölt.
Für jede Menge Lachsalven sorgen auch die fünf löstijen Wiever, die allesamt fein parat gemacht, ein Auge auf den Traumschiffkapitän, den Kreuzfahrtdirektor oder die drei Kääls vom Skatclub geworfen hatten. Ihr Credo: Männer seien wie ein Koffer ohne Griff: „Schwer zo drage, ävver zo schad för fottzeschmiße.“ Obwohl die Männer von den Ladies zuvor als „C-Ware“ und „Ladenhüter“ tituliert wurden, hatte es beim Landgang in Barcelona bei drei Damen und den Skatbrüdern gefunkt. Die beiden Übriggebliebenen trösteten sich damit, dass sie im Alter sowieso nur noch „ambulant behandelt werden wollten und nicht mehr stationär“.
19-köpfiges Ensemble zwischen 24 und 70 Jahre alt
Verwirrung stifteten zwei Pärchen, die sich zufällig an Bord trafen, sich aber aus alten Zeiten kannten. Jeder war mit dem Ex-Partner des anderen angereist. Alles in allem bot das 19-köpfige Ensemble im Alter zwischen 24 und 70 Jahren in dem gut zweistündigen Stück beste Unterhaltung in feinster kölscher Sprache. Als neue Schauspielerin begrüßte das „Theater-Schmölzje“ Monika Cöln, die als flotte Rentnerin ihr Debüt auf der Klettenberger Theaterbühne gab. Monika Cöln hatte seinerzeit die Kinder und Jugendtanzgruppe „Kölsche Dillendöppcher“ gegründet und mehr als 30 Jahre lang geleitet.
Weitere Termine von „Mem Müllemer Böötche üvver et Mittelmeer“
Weitere Vorstellungen im Brunosaal, Klettenberggürtel 65, sind am Samstag, 28.10., 17 Uhr, Sonntag, 29.10., 16 Uhr, Freitag, 3.11., 19 Uhr, Samstag, 4.11., 17 Uhr, Sonntag, 5.11., 16 Uhr, Freitag, 10.11., 19 Uhr, Samstag, 11.11., 17 Uhr, Sonntag, 12.11., 16 Uhr, Freitag, 17.11., 19 Uhr, Samstag, 18.11., 17 Uhr, Sonntag, 19.11., 18 Uhr. Karten zu je 18 Euro (einschließlich Garderobe) gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse.