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Umfrage zu SprachvariantenUnbeliebtester deutscher Dialekt ermittelt – und wo man Kölsch so gar nicht mag

Lesezeit 3 Minuten
„Liebe deine Stadt“ – und auch deinen Dialekt? Der Slogan des Kölner Künstlers Merlin Bauer prangte lange über dem Offenbachplatz. Der kölsche Dialekt ist deutschlandweit nicht unbeliebt – außer in einem Bundesland. (Archivbild)

„Liebe deine Stadt“ – und auch deinen Dialekt? Der Slogan des Kölner Künstlers Merlin Bauer prangte lange über dem Offenbachplatz. Der kölsche Dialekt ist deutschlandweit nicht unbeliebt – außer in einem Bundesland. (Archivbild)

Eine Umfrage zeigt, welche Dialekte in Deutschland besonders unbeliebt sind. Kurios: Ein Bundesland mag die eigene Sprachvariante nicht.

Dialekte sind so eine Sache: Der eine mag sie, dem nächsten bluten die Ohren – und manche haben zwar Sympathien für manche Dialekte, für andere jedoch nur Abneigung über. Wer in breitestem Dialekt spricht, muss daher oft auf eine gewisse Nachsicht der Mitmenschen hoffen – vor allem, wenn man nicht in heimischen Gefilden unterwegs ist. Diese Nachtsicht gibt es jedoch in Deutschland nicht für alle Dialekte.

Glaubt man einer Umfrage der Sprachlernplattform Preply, dann verbindet die meisten Deutschen die ausgeprägte Antipathie einem bestimmten Dialekt gegenüber. Für Sächsinnen und Sachsen gibt es keine freudigen Nachrichten: Denn Sächsisch rangiert der Umfrage zufolge immer noch auf Platz eins der unbeliebtesten Dialekte Deutschlands – und das mit deutlichem Abstand.

Dialekte in Deutschland: Sächsisch bleibt am unbeliebtesten

38 Prozent der Befragten nannten Sächsisch als unbeliebtesten Akzent. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Schwäbisch (19,3 Prozent) und Bairisch (18,6 Prozent). Die Ergebnisse entsprechen damit weitgehend Erkenntnissen aus der Vergangenheit.

Bereits im Jahr 2008 rangierte Sächsisch in einer Erhebung der Gesellschaft für Deutsche Sprache auf dem wenig ruhmreichen ersten Platz der unbeliebtesten Dialekte in Deutschland. Das Bild setzt sich nun fort: Gleich in zwölf Bundesländern ist Sächsisch der unbeliebteste Dialekt.

Westfälisch und Rheinländisch beliebteste Dialekte in Deutschland - Kölsch auf Platz acht

Insgesamt fragte die nun von Preply in Auftrag gegebene Umfrage die Meinung zu 17 deutschen Dialekten und der plattdeutschen Sprache ab. Ein unabhängiges Marktforschungsinstitut befragte dafür 1008 Männer und Frauen zwischen 16 und 65 Jahren. Der Befragungszeitraum lag zwischen dem 18. und 19. Juli. Durchschnittlich waren die Befragten 41 Jahre alt. Mehrfachnennungen waren beim Antworten gestattet.

Das Ergebnis: Rheinländische und westfälische Dialekte gehören zu den beliebtesten in Deutschland. Nur 13 Prozent der Befragten nannten Kölsch als unbeliebteste regionale Sprachausprägung, im Gesamtranking bedeutet das Platz acht. Am wenigsten Ärger bei Zuhörenden wecken unterdessen Westfälisch (6,5 Prozent Ablehnung) und Rheinländisch (7,6 Prozent).

Dialekte in Deutschland: Thüringer mögen Thüringisch nicht

Besondere Aufmerksamkeit weckt derweil das Ergebnis aus Thüringen: Denn laut den Umfrageergebnissen ist der unbeliebteste Dialekt in dem Bundesland ausgerechnet der eigene, also Thüringisch – die Sprachlernplattform vermutet deshalb eine Identitätskrise bei den Thüringern.

Interessant sind jedoch auch die Ergebnisse, die sich zeigen, wenn man Sächsisch aus der Bewertung streicht. Wenn es Sächsisch nicht gäbe, würden sich Bairisch und Schwäbisch den ersten Platz unter den unbeliebtesten Dialekten in Deutschland teilen. Jeweils in vier Bundesländern landeten die beiden Dialekte auf Platz zwei. Auf Platz drei rangiert derweil Thüringisch, gefolgt von Hessisch.

Unbeliebte Dialekte: Ein Bundesland hat eine besondere Abneigung gegenüber Kölsch

In Baden-Württemberg haben die Menschen derweil eine besondere Abneigung gegen die „Berliner Schnauze“. In Bremen hört man unterdessen Schwyzerdütsch sehr ungern. Doch auch Kölsch erfährt in einem Bundesland besondere Abneigung – wenn man das Sächsische ausklammert. Im Saarland landete Kölsch auf dem zweiten Platz der unbeliebtesten Dialekte. Warum, bleibt vorerst ungeklärt.