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„Gar kein Bock auf Arbeit? Werde Lehrer*in!“Ministerium ändert Werbeplakate nach Kritik und rechtfertigt sich

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Werbeplakat in der Kritik: Am Flughafen Stuttgart störten sich viele Betrachterinnen und Betrachter an dem Werbeplakat für den Lehrer-Job.

Werbeplakat in der Kritik: Am Flughafen Stuttgart störten sich viele Betrachterinnen und Betrachter an dem Werbeplakat für den Lehrer-Job. Mittlerweile wurde das Plakat geändert.

Es sei nicht beabsichtigt gewesen, Lehrkräfte zu diskreditieren, hieß es. Das sahen viele Bildungs- und Lehrereverbände anders.

Nach Kritik an der Werbekampagne für Lehrkräfte ändert das Kultusministerium Baden-Württemberg ein umstrittenes Plakat. Der Werbespruch soll „sobald wie möglich“ mit einem Aufkleber ergänzt werden, wie das Ministerium am Montag mitteilte. Der ergänzte Slogan auf dem kritisierten Plakat am Stuttgarter Flughafen lautet dann: „Gelandet und gar keinen Bock auf deine jetzige Arbeit? Hurraaa! Mach was dir Spaß macht und werde Lehrer*in.“

Die neu eingefügten Worte „deine jetzige“ Arbeit heben sich durch rote Schrift von der ansonsten schwarzen Schrift in dem Fragesatz ab. Es sei nicht beabsichtigt gewesen, Lehrkräfte mit dem Plakat zu diskreditieren, teilte das Kultusministerium mit. „Bei uns ist niemand überhaupt nur auf die Idee gekommen, Lehrkräfte mit dem Attribut faul in Verbindung zu bringen“, betonte Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne).

Bildungsgewerkschaft und Verbände begrüßen Änderung von anstößigem Lehrer-Plakat

Zuletzt hatte das Kultusministerium die Kampagne an sich verteidigt und mitgeteilt, die Aktion funktioniere als Mittel, um Lehrkräfte zu gewinnen. Lehrerverbände und Gewerkschaften hatten das Plakat der Werbeaktion scharf kritisiert und als dumm, geschmacklos, beleidigend und missverständlich bezeichnet.

Theresa Schopper (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerin in Baden-Württemberg

Theresa Schopper (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerin in Baden-Württemberg

Die Bildungsgewerkschaft GEW und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) in Baden-Württemberg begrüßten die Änderung. „Der Schrecken hat ein Ende“, so der VBE. In den vergangenen Tagen hätten sich zahlreiche Lehrkräfte bei dem Verband über die Aktion beschwert. Die GEW forderte die Landesregierung zudem auf, zusätzlich zur Kampagne die Arbeitsbedingungen für Lehrer zu verbessern und so für pädagogische Berufe zu werben.

Baden-Württemberg will mit einer Werbekampagne derzeit gezielt Quereinsteiger ansprechen. Seit August werben großformatige Plakate im ganzen Land für den Lehrerberuf. Weitere Plakate tragen Aufschriften wie „Tiktok ist für deine Kolleg*innen ein Uhrengeräusch? Hurraaa! Damit du immer weißt, was abgeht: Werde Lehrer*in“ oder „Deine Arbeit ist Boooooring? Whoop! Whoop! Such die Herausforderung. Werde Lehrer*in“. Die Aktion soll laut Kultusministerium darauf aufmerksam machen, dass auch ohne Lehramtsausbildung ein Wechsel in den Beruf möglich ist. (mab/kna)