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Am offenen FensterKölner Medizinstudent bietet kostenlose Corona-Schnelltests an

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Kilian Quinkler testet Piotr Szklanny.

Köln-Lindenthal – Ein Museumsbesuch, ein bisschen Normalität. Davon träumten Franziska Ullrich und Piotr Szklanny. Deswegen sind die Lindenthaler an diesem Tag zur Garageneinfahrt an der Amalienstraße 5 gekommen.

Der Medizinstudent Kilian Quinkler bietet dort kostenlose Corona-Tests an, am Fenster des ehemaligen Kinderzimmers seines kleinen Bruders. Ullrichs und Szklannys Traum hat sich zwar mittlerweile erledigt. Die Museen haben nun doch weitere zwei Tage geschlossen und der Test ist nur 24 Stunden gültig. Weil das Paar den Termin bereits ausgemacht hatte, nimmt es ihn trotzdem wahr. Schließlich ist es einfach und bequem, einige Meter von der eigenen Wohnung entfernt einmal auf die Schnelle überprüfen zu lassen, ob das Coronavirus im eigenen Körper unterwegs ist.

Das finden auch viele andere Viertelsbewohner. Rund 50 Menschen machen täglich von der privaten Teststation Gebrauch. „Einmal sind sogar 120 Leute gekommen“, erzählt Quinkler. „Danach war ich wirklich platt.“ Der 24-Jährige hat vor wenigen Wochen seine kleine Corona-Checkstelle in dem Haus seiner Eltern installiert.

Das Angebot des Kölner Studenten ist begehrt

Er hat Erfahrung im Umgang mit den Tests. Der Medizinstudent hat schon bei den Alexianern in Porz ausgeholfen, in Heimen und Firmen getestet. Mit seinen Eltern, die beide Ärzte sind, hatte er die Idee, eine eigene Anlaufstelle für die Nachbarschaft aufzubauen. „Es ist nicht sehr wahrscheinlich, sich beim Besuch eines Schuhgeschäfts anzustecken“, sagt Quinkler, „eher bei der Arbeit, vor allem im privaten Umfeld. Deswegen wollten wir Corona-Tests in unserem Viertel direkt bei den Menschen anbieten.“ Sie entwarfen das Konzept für die Station, die dabei nötige Hygiene und holten sich dann dafür den Segen des Kölner Gesundheitsamts.

Eigentlich sollte sich das Angebot an die unmittelbaren Nachbarn richten. Zwischenzeitlich kamen Menschen aus ganz Lindenthal, solche die mal zum Friseur, in den Zoo oder eben einmal ins Museum wollten als es die gelockerten Corona-Regeln zuließen. Die Möglichkeit, einmal ein paar Zootiere zu sehen, war im Lockdown ein Lichtblick für viele Familien. Innerhalb von 15 Minuten erhalten die Besucher das Testergebnis. „Natürlich ist das nur eine Momentaufnahme“, so Quinkler.

Alle Test waren bisher negativ

„Wichtig ist es vor allem, sich weiter an die Aha-Regeln zu halten.“ Bislang konnten alle seine „Patienten“ ihre Pläne in die Tat umsetzen. Positive Ergebnisse hatte Quinkler noch nicht. Falls ein solches vorliegt, macht er vor Ort noch einen PCR-Test, schickt ihn ins Labor, den Getesteten oder die Getestete nach Hause und informiert das Gesundheitsamt. 24 Stunden später erhalten die Betroffenen das Laborergebnis und bei Virusnachweis weitere Anweisungen vom Amt.

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In der Regel machen die Testwilligen vorab einen Termin über die von Quinkler eigens dafür installierte Homepage aus. Doch viele ältere Menschen, die nicht so internet-affin sind, kommen einfach so vorbei. Wenn er da ist, findet der junge Mann immer Zeit, sie zu testen. Er hat Zeit. Gerade sind noch Semesterferien. Danach setzt er sein Studium in Kiel fort. Doch solange das Virus unterwegs ist, werden die Vorlesungen sowieso noch online stattfinden – und Quinkler wird in Lindenthal noch jede Menge Menschen testen können.

www.corona-lindenthal.de