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Kölner GasthausDas Scherz in Sülz bietet Privatsphäre unter freiem Himmel

Lesezeit 3 Minuten
Gasthaus Scherz

Die grünen Abtrennungen geben den Gästen das Gefühl, sie säßen in separaten Räumen.

Köln – Das Chambre séparée ist eigentlich kein Konzept, das für Außenbereiche gedacht war. Da Michael Scherz seinem Namen aber gerne alle Ehre macht, hat der Österreicher im Zuge von Corona abgeteilte, sichtgeschützte Bereiche auf seiner Terrasse eingerichtet. „Eigentlich wollte ich nix aus Plastik haben“, bekennt der Sülzer Gastronom. Schon erst recht wollte er für solche Abgrenzungen keine 2000 Euro hinblättern; was er jedoch schließlich tat, um bei der Abstandsregel ganz auf Nummer sicher zu gehen.

Kaum war die Lieferung Mitte Mai in seinem Restaurant angekommen, wurde irgendwo beschlossen, derartige Paravents seien vom 16. Mai an nicht mehr gestattet. Fünf Tage später war wieder alles anders und der Sichtschutz erlaubt. „Es gibt wie so oft keine schriftliche Aussage, alles ist eine Frage der Auslegung“, beklagt der Gastronom und berichtet von seinem Anruf beim Ordnungsamt. „Ich brauche etwas auf Papier“, habe er erklärt, und die Antwort lautete: „Hamma nich“.

Auf der Terrasse vom Scherz kommt es nicht auf den Milimeter an

„Das Schlimmste ist der ganze Wirrwarr und dass die Leute dadurch so verunsichert werden“, moniert der 34-Jährige. Er, Österreicher aus dem Vorarlberg, will sich dennoch nicht beklagen, weil er weiß, dass die Kollegen in seinem Heimatland weitaus schlechter dran sind.

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Dank der grünen – selbstverständlich abwaschbaren – Paravents hat Scherz nun den Vorteil, beim Aufstellen der Tische nicht das Millimetermaß anlegen zu müssen. „Ich halte die 1,5 Meter Abstand ja ein. Aber wenn Gäste auf ihrem Stuhl rücken, kann ich ja schlecht sagen: „Bitte ziehen Sie den Bauch ein!“ oder „Sie müssen näher an den Tisch!“ Aufgrund der Tatsache, dass nach wie vor Vorbehalte gegen Innenräume spürbar seien, ist Scherz zufrieden mit der Lösung, seinen Gästen auf der versteckt liegenden Terrasse das Gefühl geben zu können, sie säßen in separaten Räumen.

Stammkunden schätzen im Scherz die Innereien

Scherz, der seit seinem Umzug von der Berrenrather auf die Luxemburger Straße eine Sieben-Tage-Woche hatte, kam die coronabedingte Schließzeit nicht ganz ungelegen. Zum ersten Mal seit zwei Jahren konnte er ein wenig ausspannen. Außerdem traf es sich gut, dass das zweite Kind in dieser Zeit zur Welt kam und nicht jetzt, wo in der Küche wieder die Klassiker vorbereitet werden müssen. Dazu zählen das Wiener Schnitzel vom Kalb mit Kartoffel-Gurkensalat (21,50 Euro) oder der Pommersche Tafelspitz mit Spinatsauce und Wurzelgemüse (22 Euro).

Das Gasthaus Scherz hat viel älteres Stammpublikum, das die regelmäßig auf der Karte angebotenen Innereien wertschätzt. Zur Zeit ist das Rinderherz mit Madeirasauce und Wurzelgemüse (17 Euro). Alternativ kann man sich Milchkuhsteakstreifen mit Knöderl und Sauce (17 Euro) oder Ripperlragout vom Wollschwein mit Knöderl (15 Euro) munden lassen. Offene Weine gibt es ab 5,50 Euro (0,1l).

Gasthaus Scherz, Luxemburger Straße 256, Tel. 0221/16929440.Geöffnet Mo 17.30-22.30 Uhr, Di-So 12.30-14.30 sowie 17.30 -22.30 Uhr.

www.scherzrestaurant.de