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„Grundstein für unsere Zukunft“Kölner Uniklinik will Leichen in neuem Gebäude nach modernsten Standards untersuchen

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Das Baugelände, auf dem die neue Prosektur der Medizinischen Fakultät entstehen soll.

Ina Brandes legt mit Vertretern der Uniklinik und der Medizinischen Fakultät den Grundstein.

Die Kölner Uniklinik entwickelt einen neuen Lerncampus, in dem Leichen nach modernsten Standards untersucht werden können. Der Grundstein ist gelegt, in Zukunft sollen mehr Studierende nach Köln gelockt werden.

An der Kölner Uniklinik entsteht ein neuer Lerncampus. Der erste Schritt auf dem Weg dorthin ist der Neubau einer hochkomplexen Prosektur, des Gebäudes also, in dem tote Körper erforscht werden. Am Dienstag setzten die führenden Vertreter von Uniklinik und medizinischer Fakultät den Grundstein, auch Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU) war vor Ort.

Sie sieht die Uniklinik vor „großen strukturellen Herausforderungen“ und sagte hierfür die Unterstützung des Landes zu. Das neue Gebäude finanzieren Land und Bund jeweils zur Hälfte, insgesamt soll der Neubau 76 Millionen Euro kosten. Die bisherige Prosektur wurde in den 1960er-Jahren gebaut und erfüllte die modernen Standards nicht mehr. So war es wegen der klimatischen Gestaltung des Gebäudes nicht möglich, im Sommersemester anatomische Sektionen vorzunehmen. Dadurch verkomplizierte sich für viele angehende Ärztinnen und Ärzte der Ablauf ihres Studiums – denn eigentlich ist der Präparierkurs, an dem praktisch an toten Körpern geforscht und studiert wird, fest für das zweite Semester vorgesehen. Wer im Sommer anfing, hatte dadurch in den vergangenen Jahren Probleme.

Kölner Studentin: „Große Dankbarkeit“ für Leichen, die untersucht werden dürfen

Zum Wintersemester 2024/25 soll der hochkomplexe Neubau stehen und für die Lehre einsatzbereit sein. In ihm stehen an jedem Arbeitsplatz Computer und Mikroskop zur Verfügung. Der Bau werde „innerhalb des Zeitplans bleiben“, kündigte Brandes in ihrer Rede an. Unter den Studierenden, die auf das neue Forschungsgebäude angewiesen sind, gibt es daran durchaus Zweifel. Dennoch ist man froh über den Baubeginn. „Nie lernen wir so nah von den Toten wie im Präparierkurs“, sagte Frederike Hofmann, Vorsitzende der Fachschaft Medizin, in ihrer Rede.

Der Bau sei „der Grundstein für unsere Zukunft und unseren späteren Beruf“. Die Studierenden „lernen, den menschlichen Körper in all seiner Komplexität zu erfassen“, so Hofmann weiter. Sie empfinde eine „große Dankbarkeit“ für alle Menschen, die sich dafür entscheiden, ihren Körper nach dem Tod der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen.

Auch Edgar Schömig, der Vorstandsvorsitzende der Kölner Uniklinik, betonte den Wert des neuen Gebäudes für die Zukunft seiner Klinik. „Nur eine in der Ausbildung starke Hochschulmedizin kann der Garant für ein Gesundheitssystem der Zukunft sein“, betonte er. Es gehöre zu den strategisch wichtigsten Aufgaben seines Hauses, qualifizierten Nachwuchs für die Zukunft zu sichern. „Die Studierenden von heute sind die Chefärzte von Überübermorgen, lange nach unserer Zeit.“