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Klinikchef erklärtSo geht es mit dem Krankenhaus Holweide weiter

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Axel Goßmann, Geschäftsführer der Städtischen Kliniken, im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Das Krankenhaus Holweide wird in den kommenden zehn Jahren in der aktuellen Form bestehen bleiben. Das hat Axel Goßmann, der neue Geschäftsführer der Städtischen Kliniken, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gegenüber zugesagt. „Das Krankenhaus Holweide ist ein sehr wichtiger, regionaler Gesundheitsversorger“, sagte Goßmann.

Für die Ausarbeitung des Beschlusses, den Standort Holweide zu verändern, gebe es noch keine Grundlage. „Wenn man das neu gebaute Pränatalzentrum verlegen wollen würde, dann ist das ein riesiger Aufwand, für den in Merheim erst einmal neu gebaut werden müsste. In den kommenden zehn Jahren wird das Krankenhaus Holweide so erhalten bleiben, wie es ist“, so Goßmann weiter. Er sagte zu, dass die Kliniken weiterhin in den Standort investieren werden, etwa durch Instandhaltungsmaßnahmen.

Den Verbund von Städtischen Kliniken und Uniklinik hält Goßmann weiterhin für möglich. „Der Klinikverbund ist überhaupt nicht gescheitert“, betonte er und bekräftigte damit die Aussagen der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die zuletzt Hoffnung machte, der Verbund könnte doch noch gelingen. Einen Dämpfer bekam das Projekt zuletzt dadurch, dass es im Koalitionsvertrag der schwarz-grünen Landesregierung nicht wie in Köln erhofft verankert worden ist. „Das Thema liegt bei der Landesregierung und wird dort zwischen den Ministerien verhandelt“, so Goßmann. „Ich bin mir sicher, dass bald darüber entschieden wird.“ Spätestens im Frühjahr erwartet er eine eindeutige Zu- oder Absage. Er selbst spricht sich für den Verbund aus. „Durch die Bündelung von Expertise können wir die Qualität der Behandlung erhöhen. Die Grundversorgung wird an beiden Standorten selbstverständlich vollständig erhalten.“

Kölner Klinikchef: Pflegemangel wesentlicher Grund für finanzielle Schieflage

Der wesentliche Grund für die finanziellen Probleme der Kliniken, die pro Woche fast eine Million Euro Verlust erwirtschaften, sei der Pflegemangel, nicht das defizitäre Krankenhaus Holweide. „Wir können nicht alle Betten betreiben, weil wir zu wenig Pflegekräfte haben“, sagte Goßmann. Bei dem Tauziehen um die Pflegekräfte spielt auch der neue Tarifvertrag an den nordrhein-westfälischen Unikliniken eine Rolle: Diese stehen unter Druck, zusätzliche Pflegekräfte einzustellen. Nur so können sie die neuen Forderungen im Tarifvertrag einhalten. „Es gibt aber derzeit kaum eine arbeitssuchende Pflegekraft“, sagte Goßmann.

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„Jetzt gerade ist uns die Uniklinik als Landesunternehmen mit dem Tarifvertrag des Landes NRW einen Schritt voraus“, sagte Großmann. Im Tarifvertrag an den Unikliniken ist neuerdings ein besserer Personalschlüssel vorgeschrieben, vor allem in patientennahen Berufsgruppen innerhalb der Kliniken sowie eine umfangreichere persönliche Anleitung für Auszubildende. Bisher, sagte Goßmann, gebe es jedoch „keine Tendenz dazu, dass die Pflegekräfte wegen des neuen Tarifvertrags von den Kliniken Köln zur Uniklinik wechseln.“

Städtische Kliniken Köln: Neuer Tarifvertrag mindestens auf Augenhöhe mit Unikliniken

Bei den Städtischen Kliniken stehen ebenfalls Tarifverhandlungen an: Der alte Tarifvertrag der Pflegekräfte endet im Frühjahr, in diesem Winter wird neu verhandelt. Einen monatelangen Streik der Pflegekräfte wie an den Unikliniken will die Arbeitgeberseite vermeiden: „Wir haben ein hohes Interesse daran, dass die Verhandlungen ohne Streik geführt werden“, sagte Goßmann. In dem Tarifvertrag der Unikliniken, so Goßmann, seien „sehr vernünftige Aspekte“ berücksichtigt. „Die Tarifverhandlungen für die kommunalen Krankenhäuser, die in Kürze beginnen, werden einen sehr ähnlichen Vertrag ergeben.“

Wie im vergangenen Sommer vertritt die Gewerkschaft verdi auch in diesen Tarifverhandlungen die Pflegekräfte. „Dieselben verdi-Vertreter, die mit den Unikliniken verhandelt haben, verhandeln also auch mit den kommunalen Arbeitgebern als Verhandlungspartner“, sagte Goßmann. „Wenn die Verhandlungen abgeschlossen sind, dann stehen wir als kommunales Klinikunternehmen vermutlich wieder einen Schritt besser da als die Uniklinik.“