Für Handys und mehrSülzerin verkauft ihre „Apfeltaschen“ im Netz

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Meike Hauser näht nach Feierabend.

Köln-Sülz – Eine geschenkte Nähmaschine und die kaputten Hosen ihres Sohnes. Sie waren der Beginn der Produktion von Textilaccessoires, die mittlerweile das Label „Apfeltasche“ tragen. Meike Hauser ist keine gelernte Schneiderin.

Die geborene Lindenthalerin studierte in ihrer Heimatstadt Germanistik, Soziologie und Pädagogik und arbeitet heute an der Uni. Abgesehen davon kennzeichnet die 53-Jährige noch eines: Sie lässt Dinge nicht gerne ungenutzt, wie das Geschenkpapier und die abgetragenen Kleidungsstücke.

Kölnerin nutzt einen Apfel als Markenzeichen

So schnitt sie die durchlöcherten Jeans ihres Kindes einfach ab, verdonnerte den damals Neunjährigen dazu, sie als Shorts zu tragen, zumindest im Sommer, und sammelte die Stoffreste. Sie belegte einen Nähkurs und entwickelte die erste Idee, wie sie diese mit der geschenkten Maschine zu hübschen Dingen verarbeiten konnte: Sie wurden zu Kosmetiktaschen, die sich aber auch für viele andere Zwecken nutzen ließen. Irgendwann nähte sie jeweils einen hübschen Stoffapfel darauf. Die „Apfeltasche“ war geboren. Hausers Sohn ist mittlerweile erwachsen.

Doch der Wunsch, ungenutzte Stoffe zu einem neuen Leben zu verhelfen, ist geblieben. So hat die 53-Jährige in ihrer Wohnung an der Rupprechtstraße eine kleine Nähwerkstatt eingerichtet, wo sie nach der Arbeit unter dem Label „Apfeltasche“ mittlerweile unterschiedlichste Stoffbehältnisse produziert: Taschen, für Handys, solche zum Umhängen für die Geldbörse, Schlüsselbund und andere kleine Dinge, aber auch große mit breiten Tragebändern. „Ich möchte auf jeden Fall Gebrauchsgegenstände herstellen“, sagt Hauser. Und auch die Materialien sollen bereits ein Vorleben gehabt haben.

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Eine „Apfeltasche“

„Ich nähe nicht gerne nach einem fertigen Schnittmuster und kaufe mir auch keine Stoffe dafür“, so die Hobbyschneiderin. Sie sucht abgelegte Kleidung, Vorhänge, Bettwäsche, Tischdecken und überlegt sich dann, wie sie ihnen in einer anderen Form neues Leben einhauchen kann. „Die Inhaberin des Büdchens Casablanca an der Sülzburg

Verkauf über DIY-Plattform Etsy 

Hauser sah ihn sich an und war begeistert. „Ich finde ihn toll. Der Stoff hat eine gute Qualität und ist sehr fest.“ Das graphische Muster in Blautönen wirkte als Fensterbehang sehr aufdringlich, aber den Taschen, die Hauser daraus fertigte, verleiht es den nötigen Pepp. Sie hängen an der Schneiderpuppe in ihrem Nähzimmer. Auch im Büdchen Casablanca an der Sülzburgstraße baumeln ihre Taschen verkaufsbereit. Hauser verkauft Erzeugnisse zudem online über Etsy, einem Portal für Selbstgemachtes und über ihre eigene Homepage.

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Die Handytaschen sind für 15, die Umhängetaschen für 24 und die großen Taschen für 30 bis 50 Euro zu haben, je nachdem ob sie gefüttert sind und noch Innentaschen und Verschlüsse aufweisen. Und im Regal ihres Nähzimmers stehen schon die Ergebnisse einer weiteren Idee: Neuerdings häkelt Hauser auch kleine Körbchen für Badezimmerutensilien oder Schreibzubehör. Sie sollen ebenfalls schön aussehen, aber dabei vor allem eines sein: nützlich.

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