Vor 17 Jahren fiel Manuel Skorzenski sein Mobiltelefon ins Wasser des Decksteiner Weihers, jetzt tauchte es buchstäblich wieder auf.
Nach 17 JahrenKölner fischt sein Nokia-Handy aus dem Decksteiner Weiher
Im März 2006 brach der Kontakt zwischen Manuel Skorzenski und seinen Freunden und Bekannten plötzlich ab, jedenfalls telefonisch. Wer den zweiten Geschäftsführer des Fußballvereins Blau-Weiß und Trainer des Ruderverein RKV Kreuzgasse auf seinem Handy anrief, erhielt die Nachricht, dass er nicht erreichbar ist. Alle Versuche, ihn telefonisch zu kontaktieren, blieben erfolglos.
Denn Skorzenskis Nokia-Mobiltelefon schlummerte auf dem Grund des Decksteiner Weihers. Ein Missgeschick war die Ursache: „Ich habe damals einen Vierer trainiert“, erzählt der Kölner. „Um die Kinder im Boot besser zu sehen, bin ich darin aufgestanden, dabei ist mir das Handy aus der Tasche in den Weiher gefallen.“
Beim Rudertraining in Köln-Lindenthal das lange verlorene Nokia-Handy gesichtet
Kurz überlegte er noch hinterherzuspringen, aber im März war das Wasser sehr kalt. Die Ruderkinder trösteten ihren Trainer: „Jetzt können die Fische telefonieren.“
Dazu hatten sie nun fast 20 Jahre Zeit. Vermutlich haben sie aber nur daran geknabbert. Denn äußerlich sieht das Gerät, das jetzt wieder auftauchte, gar nicht mal so mitgenommen aus. Skorzenski hat das Handy wiedergefunden im Weiher, und wie damals beim Rudertraining. Kinder aus seinem Team hatten ein elektronisches Gerät nahe am Steg gesichtet.
Nokia-Handy nach 17 Jahren aus Decksteiner Weiher in Köln gefischt
„Wir haben es dann mit einem Ruder herangezogen. Ich habe es herausgeholt – und festgestellt, dass es mein altes Handy ist.“ Das Display ist gelblich angelaufen. An manchen Stellen weist es kleine Rostflecken auf.
Es funktioniert selbstverständlich nicht mehr, sondern dient nunmehr als Erinnerung an die kleine Katastrophe im März 2006. „Es waren natürlich alle meine Kontakte auf dem Handy gespeichert“, erinnert sich Skorzenski.
Nokia-Handy taucht nach 17 Jahren in Weiher wieder auf
„Es gab noch kein Facebook und die Möglichkeit, dort zu posten, dass man sein Handy verloren hat. Mühselig musste er sich die verlorenen Nummern wieder beschaffen. Er verpasste einen wichtigen Termin. Damals studierte Skorzenski noch. Mittlerweile arbeitet er als Berufsschullehrer und besitzt ein modernes Smartphone.
„Das im Weiher Verlorene war mein erstes selbst gekauftes Handy“, erinnert sich der 41-Jährige. Vorher hatte er ein Gerät von seinem Vater geerbt, aber das kleine schwarze Nokia 6631 hatte er sich selbst ausgesucht.
Viele Dinge konnte man mit den damaligen Handymodellen noch nicht tun. Nutzer konnten anrufen und SMS versenden. Skorzenski konnte damit keine E-Mails versenden, nicht googeln, keine Fotos machen. Das hatte allerdings auch einen Vorteil: „Man hatte noch nicht sein ganzes Leben auf dem Handy gespeichert.“ Sonst wäre das damals im Weiher versunken.