Tierpark in Köln-LindenthalZackelschafbock Titus ist der neue Star
Lindenthal – Titus hat noch nicht verstanden, was das Rascheln bedeutet. Der Zackelschafbock rührt sich nicht von der Stelle, wenn Barbara Marnach-Kopp, Vorstandsmitglied des Fördervereins Lindenthaler Tierpark, den Futterbecher schüttelt. Anders als die anderen Schafe im Gehege. Sie trotten herbei und versuchen, ihr etwas vom Inhalt abzuluchsen. Titus ist neu. Gerade erst hat der Verein das Tier erwerben können. Mit seinem hübschen langen Fell, dem schwarzen Kopf und filigranen gedrehten Hörnern ist er ein echter Prachtbock.
Verstärkung auch bei den Schafen
Auch das ebenfalls sehr ansehnliche Kamerunschaf Emma hat sich gerade erst zu der Herde gesellt. Vor einiger Zeit ist auch die Ziegenherde um drei Thüringer Waldziegen aufgestockt worden. Die Art ist vom Aussterben bedroht und der Lindenthaler Tierpark somit nun an ihrem Schutz beteiligt. Das Freizeitangebot für die Zicklein ist ebenfalls besser geworden: Ein neues Holzgerüst steht in ihrem Gehege, weil sie so gerne klettern und das Geschehen im Park aus der Höhe betrachten.
Und auch sonst hat sich im Park einiges getan. Zahlreiche junge Bäume wurden aufgeforstet, denn ein Großteil des Altbestands war durch die Trockensommer so geschwächt und krank, dass er gefällt werden musste. Es werden weitere Neupflanzungen folgen. Bürger können die Patenschaft für ein solches Junggewächs im Tierpark übernehmen – wie auch für einzelne Tiere.
Neu im Tierpark: nachhaltige Futterbecher
Die Automaten, an denen Besucher bislang für jeweils 50 Cent, Pappkartons mit Futter ziehen konnten, wurden durch neue ersetzt. Jetzt müssen die Besucher einen Becher, der vor Ort bereitsteht, unter einen Schacht halten und nach Einwurf der Münze einen Drehknopf betätigen, ähnlich wie bei einem Kaugummiautomat. Statt eines 50-Cent-Stücks benötigen sie aber mittlerweile eine Euromünze. Dafür ist das System deutlich nachhaltiger: Die Becher sind wiederverwendbar. Es entsteht also kein Pappmüll wie zuvor. Außerdem müssen keine Schachteln mehr von einem Mitarbeiter befüllt werden.
Am Rand des großen Geheges, in dem die schottischen Hochlandrinder Lilly, Lotta und Mariechen, sowie die Esel zuhause sind, ist ein Paddock entstanden, die Koppel weist einen Sandboden auf nebst Zugang zum Bach.
Martin Gallhöfer, Vorsitzender des Fördervereins des Lindenthaler Tierparks, erläutert den Grund: „Wenn die Wiesen zu anderen Jahreszeiten sehr nass sind, ist das ungesund für die Huftiere“, schildert er „So können sie eine Weile im Sand stehen“.
Vierbeiner mussten abspecken
Vor allem die Esel waren zuletzt an der gefährlichen Hufrehe erkrankt. Das hatte allerdings noch einen anderen Grund: Die Esel und die Rinder waren zu fett. Übergewicht förderte die Stoffwechselkrankheit. Daher mussten die Vierbeiner abspecken.
Die Rohre, durch die die Besucher den großen Tieren Futter geben konnten, wurden abgebaut – und manches Langhorn und Langohr, wie beispielsweise Eselsenior Pablo, präsentiert sich mittlerweile in einer deutlich schlankeren Gestalt. Während der Krankenzeit der großen Tiere wurde dem Förderverein bewusst, dass er noch einen Pferch benötigt, in dem der Tierarzt seine Patienten gezielt behandeln kann.
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Auch ein solcher steht jetzt am Gehegerand. Zudem wurde das Pfauengehege so vergrößert, dass die Besucher, seine Bewohner besser sehen können. Das wird dem Pfauenmann, den seine Pfleger „Kasimir“ nennen, sicherlich sehr recht sein. Denn er schlägt gerne sein buntes Federrad und lässt sich bewundern.