Einmal im Jahr dürfen die Vierbeiner ins Schwimmbecken. Herrchen und Frauchen nehmen das Angebot begeistert wahr.
Ende der Saison550 Hunde toben ausgelassen im Kölner Stadionbad
Ein schwarz glänzender Labrador steht auf dem 1-Meter-Brett in den Startlöchern. Er wartet nur darauf, dass sein Herrchen den Ball in die Schleuder legt und den nassen Tennisball in die Luft manövriert. Dann düst er los und mit einem kräftigen Satz platscht der Hund ins kühle Nass. Pauli ist nur einer von fast 550 Hunden, die am Sonntag das Wasser im Stadionbad genießen dürfen.
Spende ans Tierheim
Schwimmen, Toben, Bälle fangen und sogar Rutschen – den Vierbeinern ist am letzten Tag der Freibadsaison traditionell alles erlaubt, was sonst strengstens verboten ist. Dieses Jahr feierte das Hundeschwimmen bereits sein zehnjähriges Jubiläum. Die Veranstalter von Köln-Bäder freuen sich über das immer größer werdenden Interesse an ihrer besonderen Aktion. „Wenn Besitzer und Hund gemeinsam ins Becken können, dann ist das natürlich was anderes, als am Bergsee ein paar Mal das Stöckchen zu schmeißen, dem der Hund dann alleine hinterherläuft“, betont Judith Jussenhofen, Pressesprecherin von Köln-Bäder.
Dieser Meinung sind auch viele Herrchen und Frauchen aus Köln und dem Umland. Knapp 900 Tickets wurden bereits im Vorfeld verkauft und laut Jussenhofen gebe es in jedem Jahr zusätzlich viel Kurzentschlossene, die dem Stadionbad einen spontanen Besuch abstatten. Das freut vor allem auch die Tierheime: Pro Eintritt für Hund und Halter wird ein Euro an ihre Arbeit gespendet. Im letzten Jahr kamen dabei für das Tierheim Zollstock stolze 2000 Euro zusammen.
Hunde und Menschen geben ein lustiges Bild ab
Rund um den Beckenrand sind kleine Stände aufgebaut. Hier gibt es alles, was das Hundeherz begehrt. Von Keksen über Leinen, Halsbändern und sogar Smoothies kann aus dem Vollen geschöpft werden. Steffi ist eine der Neugierigen, die sich gerne inspirieren lässt. Der letzte Tag im Stadionbad ist für sie und ihre Französische Bulldogge schon Pflichtprogramm. „Wenn sie den Eingang sieht, kann sie sich schon gar nicht mehr halten. Dann wird direkt losgesprintet und mit einem Satz ist sie drin. Seit ein paar Jahren gibt’s keinen Spätsommer mehr ohne Hundeschwimmen bei uns“, sagt sie und schaut ihrer Dogge beim Strampeln zu.
Es ist ein lustiges Bild, wie Hunde- und Menschenköpfe nebeneinander aus dem Wasser ragen. Trotz leicht abgekühlter Temperaturen wagen sich viele bei um die 20 Grad mit ins Becken. Einer von ihnen sticht aber deutlich heraus. Mit schwarzem Neoprenanzug und wassergeschützter Kamera wartet ein Unterwasserfotograf auf den spektakulären Sprung eines Jack-Russell-Terriers, der bisher noch etwas unentschlossen am Rand steht. Im richtigen Moment drückt der Fotograf ab und hält den besonderen Tag fest. Sein Job als Unterwasserfotograf für Hunde mache ihm riesigen Spaß, sagt er.
Nur wenige Meter weiter lässt sich ein tiefenentspannter Husky von seinem Herrchen über die Wasseroberfläche schieben. Der Vierbeiner sitzt auf einem Stand-up-Paddle. Auch die stehen heute exklusiv für alle Hunde zur Verfügung. Auf dem wackeligen Brett lernen die Hunde, ruhig und entspannt zu bleiben. Das bereite den Tieren nicht nur großen Lernspaß, sondern fördere auch das Vertrauen zum Besitzer. So kann man nach dem Auspowern wieder zu ganz neuen Kräften kommen.