In Müngersdorf gibt es neben dem Stadion noch weitere spannende Orte, wie etwa die kölscheste Minigolf-Anlage der Stadt. Unsere Tipps.
Stadion, Architektur und Co.Elf Orte in Müngersdorf, die man gesehen haben muss
Der sportliche Stadtteil im Westen bietet außer der Pilgerstätte für Zehntausende auch noch viel Grün und spannende Architektur.
Köln-Müngersdorf – Das Rhein-Energie-Stadion
Ein Besuch im „Müngersdorfer Stadion“ wie es im Volksmund immer noch genannt wird, ist ein Erlebnis, selbst wenn man kein Fußballfan ist. Wenn im Rhein-Energie-Stadion an der Aachener Straße 999 die Fankurve „Mer stonn zo dir, FC Kölle“ anstimmt, dann verstehen die Besucher, welche identitätsstiftende Wirkung Fußball in Köln hat. Auch ein Konzertbesuch im „Müngersdorfer Stadion“ ist ein Erlebnis. Wer es ruhiger möchte, kann sich aber auch bei einer der angebotenen Führungen durchs Stadion abseits der Veranstaltungen ein Bild von der Sportstätte machen.
Köln-Müngersdorf – Minigolf op Kölsch
Dass man in Müngersdorf auch Sport treiben kann, ist bekannt, aber nicht, dass es dort auch möglich ist, auf ungewöhnliche Weise Minigolf zu spielen, nämlich „op Kölsch“. Rund um und über Kölner Wahrzeichen führt der Parcours der Anlage an der Aachener Straße 703. So sind die Hindernisse Nachbildungen des Doms, der Hohenzollernbrücke oder vom FC-Maskottchen Geißbock Hennes. Die Bahnen sind mit Kunstrasen ausgelegt. Wenn alle kölschen Miniatursehenswürdigkeiten umspielt sind, können die Besucher sich auf der Terrasse bei Eis und Getränken entspannen.
Köln-Müngersdorf – Die Gaswerkshäuschen an der Vitalisstraße
Acht alte Häuschen an der Vitalisstraße 330 bis 362 sind ein Hingucker. Die Stadt errichtete sie Anfang des 19. Jahrhunderts, um Mitarbeiter für das Gaswerk an der Widdersdorfer Straße zu gewinnen. Die Arbeiter reagierten zunächst misstrauisch und vermuteten, man wolle ihr Privatleben kontrollieren. Bald wurde die Siedlung aber ein beliebter Wohnort. Heute wirken die Einfamilienhäuser mit ihren Backsteingliederungen, ihrem Fachwerk und den schrägen Dächern eher wie Stadtvillen für das gehobene Bürgertum.
Köln-Müngersdorf – Der Dorfplatz Müngersdorf mit seinem Weinlokal
Der Dorfplatz an der Belvederestraße in Müngersdorf hat eine nahezu 1000-jährige Geschichte, war eine Weile zur Durchfahrtstraße verkommen, bevor er vor 15 Jahren neu gestaltet wurde. Nun ist er ein Wohlfühlort, an dem die Weinbar Vini Diretti einlädt, entspannt ein Gläschen zu trinken und die Kulisse zu genießen: Die 100 Jahre alte Kirche St. Vitalis mit ihrer großen Freitreppenanlage dominiert den kleinen Platz. An seinem Kopfende liegt der Kirchenhof aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Weitere denkmalgeschützte Bauten schmücken ihn.
Köln-Müngersdorf – Der Petershof
Der denkmalgeschützte Vierkanthof aus dem Jahr 1896 am Lövenicher Weg 9 bis 11 befindet sich im Wandel: Die Initiative Machbarschaft Petershof hat den Zuschlag von der Stadt Köln bekommen, ihre Ideen dort umzusetzen. Das bedeutet: Dort entsteht ein Wohn-, Arbeits-, Veranstaltungs- und vor allem Ort des Austausches für die Nachbarschaft und andere interessierte Bürger. Wie es sein wird, wenn Müngersdorf künftig einen zentralen Treffpunkt hat, können Besucher schon erleben: Jeden Freitagnachmittag stehen ihnen die Tore des Petershofs offen.
Köln-Müngersdorf – Das Lokal „Em Ringströßje“
Von außen wirkt das kleine Restaurant „Em Ringströßje“ am Alten Militärring 13 wie eine gewöhnliche Kneipe. Im Inneren tut sich eine urgemütliche Atmosphäre auf, entstanden durch einen perfekten Balanceakt aus Bewahren und Renovieren. Das Lokal hat Geschichte: Der Heldentenor Mathias Nelles stand nach seinem Renteneintritt in der eigenen Kneipe hinter dem Tresen und bewirtete eine illustre Gesellschaft: Tina Turner und Erwin Bach, Howard Carpendale, Graham Bonney, Heino und Pierre Brice. Heute kann man vor allem aber auch gut bürgerlich essen.
Köln-Müngersdorf – Die Freiluga
An der Belvederestraße 159 befindet sich eine denkmalgeschützte Oase. Auf Wiesen, in Gärten und in Teichen sind unzählige Biotope beheimatet. Schulklassen lernen dort Wissenswertes übers Gärtnern, über Vollwerternährung, Natur- und Klimaschutz und über den Erhalt der biologischen Vielfalt. Die städtische Freiluft- und Gartenarbeitsschule (Freiluga) ist einer der wichtigsten Einrichtungen der Umweltbildung in Köln – und ein wunderschöner Aufenthaltsort.
Köln-Müngersdorf – Das Haus Ungers mit dem Archiv
Der verstorbene Stararchitekt Oswald Mathias Ungers erbaute an der Belvederestraße 60 ein Wohnhaus mitsamt Büro für sich und seine Familie – im damals avantgardistischen Brutalismus. Mit seiner schlichten Backsteinfassade passt sich das Gebäude auf den ersten Blick den Nachbarhäusern an, fällt aber durch seine skulpturale Form aus dem Rahmen. 1990 erweiterte Ungers es um einen Kubus, in der er eine Architekturbibliothek aufbaute. Heute beherbergt der Komplex die von Tochter Sophia geleitete Stiftung „Ungers-Archiv für Architekturwissenschaften“. Trotz Sanierung kann es nach Terminbuchung besichtigt werden.
Köln-Müngersorf – Die Playa
Weißen Sand und Pinien gibt es auch in Müngersdorf. Ein Abstecher in die „Playa“ an der Kölner Straße 1 ist wie ein Mini-Urlaub. Im Zentrum des Geschehens steht der Sport: In der Playa können die Gäste Beachvolleyball, Beachhandball, Beachsoccer und andere Strandsportarten spielen. Fünf Felder kann man in den Sommermonaten stundenweise anmieten oder über ein Abo reservieren. Viele genießen aber auch einfach das Strandfeeling im Biergarten, bei Getränken, Burger, Salaten oder Curry.
Köln-Müngersdorf – Der Bahnhof Belvedere
Ein schmucker Altbau an der Belvederestraße 147 ist das wohl älteste erhaltene Bahnhofsgebäude in Deutschland. Es wurde 1839 als Zielpunkt des ersten von vier Abschnitten der neuen Eisenbahnstrecke von Köln über Aachen zum Seehafen Antwerpen errichtet. Dank des Förderkreises Belvedere wird der klassizistische Bau mittlerweile saniert und öffnet bald seine Pforten für die Öffentlichkeit. Er soll dann ein Ort für Kultur- sowie Bildungsveranstaltungen und Begegnung sein.
Köln-Müngersdorf – Der Gedenkort Müngersdorf
Eine rostrote Cortenstahlwand erinnert am Walter-Binder-Weg daran, dass von Müngersdorf aus in der Zeit zwischen 1941 und 1945 tausende Bürger jüdischen Glaubens verschleppt wurden. Wo sie steht, diente damals ein preußisches Fort als Teil des Deportationslagers Müngersdorf. Der andere befand sich in einem Barackenlager auf dem Gelände der heutigen Kleingartenanlage Waldfrieden. Ein rot markierter Weg verbindet die beiden. Info-Stelen vermitteln den Besuchern die Geschichte des Ortes.