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Stadion, Architektur und Co.Elf Orte in Müngersdorf, die man gesehen haben muss

Lesezeit 5 Minuten
Häuser in Köln Müngersdorf

Der Stadtteil Müngersdorf in Köln hat einiges zu bieten.

In Müngersdorf gibt es neben dem Stadion noch weitere spannende Orte, wie etwa die kölscheste Minigolf-Anlage der Stadt. Unsere Tipps.

Der sportliche Stadtteil im Westen bietet außer der Pilgerstätte für Zehntausende auch noch viel Grün und spannende Architektur.

Köln-Müngersdorf – Das Rhein-Energie-Stadion

Das Rhein-Energie-Stadion von außen.

Das Kölner Rhein-Energie-Stadion in Köln-Müngersdorf.

Ein Besuch im „Müngersdorfer Stadion“ wie es im Volksmund immer noch genannt wird, ist ein Erlebnis, selbst wenn man kein Fußballfan ist. Wenn im Rhein-Energie-Stadion an der Aachener Straße 999 die Fankurve „Mer stonn zo dir, FC Kölle“ anstimmt, dann verstehen die Besucher, welche identitätsstiftende Wirkung Fußball in Köln hat. Auch ein Konzertbesuch im „Müngersdorfer Stadion“ ist ein Erlebnis. Wer es ruhiger möchte, kann sich aber auch bei einer der angebotenen Führungen durchs Stadion abseits der Veranstaltungen ein Bild von der Sportstätte machen.

Köln-Müngersdorf – Minigolf op Kölsch

Ein Teil der Minigolfanlage in Müngersdorf auf grünem Rasen.

Die Minigolfanlage auf der Aachener Straße 703 in Köln.

Dass man in Müngersdorf auch Sport treiben kann, ist bekannt, aber nicht, dass es dort auch möglich ist, auf ungewöhnliche Weise Minigolf zu spielen, nämlich „op Kölsch“. Rund um und über Kölner Wahrzeichen führt der Parcours der Anlage an der Aachener Straße 703. So sind die Hindernisse Nachbildungen des Doms, der Hohenzollernbrücke oder vom FC-Maskottchen Geißbock Hennes. Die Bahnen sind mit Kunstrasen ausgelegt. Wenn alle kölschen Miniatursehenswürdigkeiten umspielt sind, können die Besucher sich auf der Terrasse bei Eis und Getränken entspannen.

Köln-Müngersdorf – Die Gaswerkshäuschen an der Vitalisstraße

Alte Häuser in Müngersdorf mit Autos, die auf der Straße davor parken.

In der Vitalisstraße in Müngerssdorf stehen acht Gaswerkhäuschen.

Acht alte Häuschen an der Vitalisstraße 330 bis 362 sind ein Hingucker. Die Stadt errichtete sie Anfang des 19. Jahrhunderts, um Mitarbeiter für das Gaswerk an der Widdersdorfer Straße zu gewinnen. Die Arbeiter reagierten zunächst misstrauisch und vermuteten, man wolle ihr Privatleben kontrollieren. Bald wurde die Siedlung aber ein beliebter Wohnort. Heute wirken die Einfamilienhäuser mit ihren Backsteingliederungen, ihrem Fachwerk und den schrägen Dächern eher wie Stadtvillen für das gehobene Bürgertum.

Köln-Müngersdorf – Der Dorfplatz Müngersdorf mit seinem Weinlokal

Der Müngersdorfer Dorfplatz mit einer Kirche und Sonnenschein.

Auf dem Dorfplatz in Müngersdorf gibt es eine Weinbar.

Der Dorfplatz an der Belvederestraße in Müngersdorf hat eine nahezu 1000-jährige Geschichte, war eine Weile zur Durchfahrtstraße verkommen, bevor er vor 15 Jahren neu gestaltet wurde. Nun ist er ein Wohlfühlort, an dem die Weinbar Vini Diretti einlädt, entspannt ein Gläschen zu trinken und die Kulisse zu genießen: Die 100 Jahre alte Kirche St. Vitalis mit ihrer großen Freitreppenanlage dominiert den kleinen Platz. An seinem Kopfende liegt der Kirchenhof aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Weitere denkmalgeschützte Bauten schmücken ihn.

Köln-Müngersdorf – Der Petershof

Der Petershof von außen mit einem Banner „Nein zum Krieg“.

Der Petershof in Köln-Müngersdorf.

Der denkmalgeschützte Vierkanthof aus dem Jahr 1896 am Lövenicher Weg 9 bis 11 befindet sich im Wandel: Die Initiative Machbarschaft Petershof hat den Zuschlag von der Stadt Köln bekommen, ihre Ideen dort umzusetzen. Das bedeutet: Dort entsteht ein Wohn-, Arbeits-, Veranstaltungs- und vor allem Ort des Austausches für die Nachbarschaft und andere interessierte Bürger. Wie es sein wird, wenn Müngersdorf künftig einen zentralen Treffpunkt hat, können Besucher schon erleben: Jeden Freitagnachmittag stehen ihnen die Tore des Petershofs offen.

Köln-Müngersdorf – Das Lokal „Em Ringströßje“

Das Restaurant von außen.

Im Restaurant „Em Ringströßje“ kann man gut bürgerlich essen.

Von außen wirkt das kleine Restaurant „Em Ringströßje“ am Alten Militärring 13 wie eine gewöhnliche Kneipe. Im Inneren tut sich eine urgemütliche Atmosphäre auf, entstanden durch einen perfekten Balanceakt aus Bewahren und Renovieren. Das Lokal hat Geschichte: Der Heldentenor Mathias Nelles stand nach seinem Renteneintritt in der eigenen Kneipe hinter dem Tresen und bewirtete eine illustre Gesellschaft: Tina Turner und Erwin Bach, Howard Carpendale, Graham Bonney, Heino und Pierre Brice. Heute kann man vor allem aber auch gut bürgerlich essen.

Köln-Müngersdorf – Die Freiluga

Ein Gemüsebeet mit Bäumen im Hintergrund.

Die Freiluga ist eine grüne Oase in Müngersdorf.

An der Belvederestraße 159 befindet sich eine denkmalgeschützte Oase. Auf Wiesen, in Gärten und in Teichen sind unzählige Biotope beheimatet. Schulklassen lernen dort Wissenswertes übers Gärtnern, über Vollwerternährung, Natur- und Klimaschutz und über den Erhalt der biologischen Vielfalt. Die städtische Freiluft- und Gartenarbeitsschule (Freiluga) ist einer der wichtigsten Einrichtungen der Umweltbildung in Köln – und ein wunderschöner Aufenthaltsort.

Köln-Müngersdorf – Das Haus Ungers mit dem Archiv

Das Wohnhaus Ungers von außen mit Gerüst.

Das Wohnhaus Ungers steht noch immer in der Belvederestraße 60 in Müngersdorf.

Der verstorbene Stararchitekt Oswald Mathias Ungers erbaute an der Belvederestraße 60 ein Wohnhaus mitsamt Büro für sich und seine Familie – im damals avantgardistischen Brutalismus. Mit seiner schlichten Backsteinfassade passt sich das Gebäude auf den ersten Blick den Nachbarhäusern an, fällt aber durch seine skulpturale Form aus dem Rahmen. 1990 erweiterte Ungers es um einen Kubus, in der er eine Architekturbibliothek aufbaute. Heute beherbergt der Komplex die von Tochter Sophia geleitete Stiftung „Ungers-Archiv für Architekturwissenschaften“. Trotz Sanierung kann es nach Terminbuchung besichtigt werden.

Köln-Müngersorf – Die Playa

Eine Gruppe von Menschen sitzt an einem tisch und isst und trinkt zusammen.

Die „Playa“ ist bekannt für Beachvolleyball und Strandfeeling.

Weißen Sand und Pinien gibt es auch in Müngersdorf. Ein Abstecher in die „Playa“ an der Kölner Straße 1 ist wie ein Mini-Urlaub. Im Zentrum des Geschehens steht der Sport: In der Playa können die Gäste Beachvolleyball, Beachhandball, Beachsoccer und andere Strandsportarten spielen. Fünf Felder kann man in den Sommermonaten stundenweise anmieten oder über ein Abo reservieren. Viele genießen aber auch einfach das Strandfeeling im Biergarten, bei Getränken, Burger, Salaten oder Curry.

Köln-Müngersdorf – Der Bahnhof Belvedere

Der Bahnhof Belvedere von außen mit Bäumen im Hintergrund.

Das alte Bahnhofsgebäude steht in der Belvederestraße 147.

Ein schmucker Altbau an der Belvederestraße 147 ist das wohl älteste erhaltene Bahnhofsgebäude in Deutschland. Es wurde 1839 als Zielpunkt des ersten von vier Abschnitten der neuen Eisenbahnstrecke von Köln über Aachen zum Seehafen Antwerpen errichtet. Dank des Förderkreises Belvedere wird der klassizistische Bau mittlerweile saniert und öffnet bald seine Pforten für die Öffentlichkeit. Er soll dann ein Ort für Kultur- sowie Bildungsveranstaltungen und Begegnung sein.

Köln-Müngersdorf – Der Gedenkort Müngersdorf

Die Cortenstahlwand in Müngersdorf auf einer grünen Wiese.

Der Gedenkort in Müngersdorf erinnert an die jüdischen Bürger und Bürgerinnen, die von Nationalsozialisten verschleppt wurden.

Eine rostrote Cortenstahlwand erinnert am Walter-Binder-Weg daran, dass von Müngersdorf aus in der Zeit zwischen 1941 und 1945 tausende Bürger jüdischen Glaubens verschleppt wurden. Wo sie steht, diente damals ein preußisches Fort als Teil des Deportationslagers Müngersdorf. Der andere befand sich in einem Barackenlager auf dem Gelände der heutigen Kleingartenanlage Waldfrieden. Ein rot markierter Weg verbindet die beiden. Info-Stelen vermitteln den Besuchern die Geschichte des Ortes.