Kölner BaudenkmalSo geht es mit dem Bahnhof Belvedere in Müngersdorf weiter
- Der 1839 erbaute klassizistische Bau soll nach Sanierung und Erweiterung zu einem Kulturzentrum werden.
- Die Entscheidung über die Verteilung der Fördergelder soll Ende November fallen.
Müngersdorf – Wirtschaftsdezernentin Ute Berg ist sich sicher, dass „der Knoten durchschlagen ist“. Das seit rund zwei Jahren andauernde Gerangel um den historischen Bahnhof Belvedere in Müngersdorf, bei dem die Interessen von Naturschützern und Denkmalschützer unvereinbar schienen, könnte bald beendet sein.
Bis Mitte nächster Woche soll der Weg für das Baugenehmigungsverfahren geebnet sein, das nötig ist für geplante Anbauten an das Gebäude.
Platanen nicht gefährdet
Für die Lösung, die Ute Berg nun in großer Runde mit Umweltschützern, den Förderern des Denkmals sowie Experten aus dem Umweltamt erzielen konnte, war ein Gutachten hilfreich. Mit dem wurde nachgewiesen, dass das Wurzelwerk zweier Platanen durch einen Anbau nicht gefährdet würde. „Dieser Bau ist Grundvoraussetzung für das Projekt des Kulturzentrums, das wir somit in das Genehmigungsverfahren bringen können , erklärt Ute Berg.
Die Gesamtkosten liegen bei rund drei Millionen Euro. Zwei Millionen finanziert die Stadt Köln, der Förderkreis des Bahnhofs Belvedere sammelt für seinen Anteil Spenden. Der 1839 erbaute klassizistische Bau soll nach Sanierung und Erweiterung zu einem Kulturzentrum werden. Für dieses Vorhaben will die Stiftung NRW einen Zuschuss in Höhe von 442.000 Euro gewähren. Die Entscheidung über die Verteilung der Fördergelder soll Ende November getroffen werden. Ohne Baugenehmigungsverfahren wäre das Projekt nicht förderfähig.
Baudenkmal und Naturdenkmale erhalten
Der Sanierung und Erweiterung des früheren Bahnhofsgebäudes – das älteste erhaltende Bauwerk dieser Art in Europa – standen mehrere Platanen buchstäblich im Weg. Zum einen hätte ein Anbau ein bis zwei Bäume gefährdet. Zum anderen schädigte ein weiterer, nahe am Gebäude stehender Baum bereits mit seinen Wurzeln das Fundament des Bahnhofes. Der Beirat der Unteren Landschaftsbehörde sprach sich aber strikt gegen Fällungen der schätzungsweise 150 Jahre alten Naturdenkmäler aus.
Die Frage nach der Platane, die das Fundament bedroht, wurde mit Zustimmung aller Beteiligten zunächst ausgeklammert. Harald von der Stein, Vorsitzender des Beirats der Unteren Landschaftsbehörde und vehementer Gegner von Fällungen, betont jedoch: „Auch wir wollen das Projekt nicht gefährden. Ich bin sicher, dass es gelingen kann, das Baudenkmal und die Naturdenkmale zu erhalten.“ In der Sitzung des Beirats am Montag, in der das Wurzel-Gutachten vorgestellt wird, will er erläutern, wie das möglich ist. Zwei Tage später trifft sich die von der Wirtschaftsdezernentin einberufene Runde erneut, um das Projekt endgültig zu beschließen.
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