Nach Segnungen für HomosexuelleRegenbogenfahnen an Kirche in Lindenthal angezündet
Köln-Lindenthal – Zwei Regenbogenfahnen sind in der Nacht zu Mittwoch an der Kirche Christi Auferstehung in Lindenthal abgerissen und angezündet worden. Der Küster habe die beschädigten Fahnen tagsüber bemerkt, entfernt und die Polizei informiert, so der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Christoph Bouillon am Donnerstag.
Die Polizei bestätigte, dass eine entsprechende Strafanzeige eingegangen sei. Die Regenbogenfahne ist ein Symbol der LGBT-Gemeinschaft, in der Gemeinde hatten am Wochenende Segnungen für homosexuelle Paare stattgefunden.
Auch wenn die Aktion innerhalb der Kirche umstritten ist, gab es nach dem Wochenende keine negativen Reaktionen, Drohungen oder Ähnliches, so Bouillon. Abgesehen von den verbrannten Fahnen sei nichts an der Kirche beschädigt worden, wie die Kölner Polizei bestätigte.
Beim geplanten ökumenischen Gottesdienst am Donnerstagabend zu Christi Himmelfahrt wolle man auf die Tat Bezug nehmen und sich dazu äußern. „Im Moment brennen vor den Synagogen die Fahnen“ so der Pfarrgemeinderatsvorsitzende, „da erinnert so eine Tat natürlich sehr stark an Bücherverbrennungen.“ In den vergangenen Tage hatte es nach dem Aufflammen des Nahost-Konflikts Sachbeschädigungen vor mehreren Synagogen gegeben.
Er sei im Austausch mit einer Synagogengemeinde, so Bouillon. Auch dort sei man entsetzt.
„Es wird wieder eine Fahne hängen!“
Zum heutigen Feiertag will die Gemeinde die Flaggen wieder aufhängen, nach dem Gottesdienst am Abend allerdings wieder abnehmen, „damit nicht noch mehr passiert.“ In den kommenden Tagen will die Gemeinde Lösungen suchen, um Regenbogenfahnen sichtbar, aber sicherer an der Kirche anzubringen. „Es wird wieder eine Fahne hängen!“
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Auch die verbrannten Stoffe sollen nicht ungesehen bleiben: Bouillon kündigt an, es sei eine Kooperation mit dem Kölner Textilkünstler Walter Bruno Brix geplant, der aus einem der verbrannten Stücke ein Kunstobjekt machen wolle. Es soll im September im Rahmen einer geplanten Ausstellung in der Gemeinde zu Judenverfolgung zu sehen sein.