„Plümo wieß“ aus LindenthalNeues Bier soll auch Kölschfans überzeugen
Köln-Lindenthal – „Plümo“ gehört bereits zur Familie von Blauer Tapir, in Kürze stoßen auch „Katapult“ und „Süpernova“ dazu. Die Biere einer Brauerei im Start-Up-Modus mit Sitz in Lindenthal überraschen zunächst durch ihre flotten und teils Köln- affinen Namen. Plümo Wiess, eine Rückführung des Kölschs in seine ungefilterte Urform, soll eingefleischte Kölsch-Trinker mit kernig-frischen Aromen überzeugen.
Mit dem Pale Ale Katapult will Blauer Tapir sich auf dem von Großbrauereien dominierten Markt behaupten. In Craft Beer-Manier gebraut vereinen die obergärig gebrauten Kreationen von Cem Toker und Kevin Kader Handwerk, Tradition und Innovation miteinander. Im Juni stiegen sie in das Brauereibusiness ein, bei der Hörspielwiese im Ehrenfelder Leo-Amann-Park boten Cem Toker und Kevin Kader, beide 33 Jahre alt, ihr Plümo Wiess zum ersten Mal zum Verkauf an. Bevor den Liebhabern "charakterstarker Biere" die Idee für den Markteintritt kam, gingen allerdings Jahre des Experimentierens ins Land.
Kölner haben Leidenschaft für handgemachte Biere
„Mit einem befreundeten Braumeister haben wir so lange an Rezepten gefeilt, bis wir dachten, das Bier ist so schön – eigentlich hat es Marktreife“, erzählt Kevin Kader. Neben seiner Tätigkeit beim Kulturverein "Land in Sicht" ist der Student der „Theorien und Praktiken professionellen Schreibens“ als zertifizierter Biersommelier unterwegs. Bei Craft Beer Tastings verschafft er sich einen Eindruck vom Spektrum unterschiedlicher Bierstile. Cem Toker, Lehramtsstudent der Musik und Physik, teilt seine Leidenschaft für handgemachte Biere. Bei der Suche nach einer Brauerei, die sie als sogenannte Kuckucksbrauer bei sich brauen lässt, gingen Cem Toker und Kevin Kader bis nach Bonn.
In Fritz Wülfings Brauerei „Ale-Mania“ wurden sie schließlich fündig, der Bierenthusiast nahm die ambitionierten Jungbrauer gern bei sich auf. Jederzeit stehen er und Azubi Jan Philipp dem Kölner Duo mit fachlichem Rat zur Seite. „Wir können bei Ale-Mania in einer Menge brauen, die wirtschaftlich Sinn macht“, sagt Cem Tokert. Die Sprache ist von jeweils tausend Litern, die als Gemisch aus verschiedenen gemalzten Getreidesorten und Wasser angesetzt werden. Moderat erhitzt, entsteht durch dieses Einmaischen ein Malztrunk, der geläutert in ein Gefäß namens Würzepfanne gelangt. Dort wird er mit Hopfen versetzt und gekocht. Nach dem Abkühlen kommt nochmals Hopfen hinzu, er sorgt für die typischen Bieraromen. Im Gär- beziehungsweise Lagertank verbringt das Bier nach einer weiteren Zugabe von Hopfen und Hefe drei Wochen, dann wird es in der Abfüllstation in Flaschen gefüllt und verkorkt. „Wenn wir mit 1000 Litern anfangen, kommen am Ende etwa 800 Liter raus“, sagt Cem Toker zum Volumenverlust während des Brauvorgangs.
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Beim Abfüllen werden die Flaschen gezielt zum Überlaufen gebracht, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Zum Schluss versiegeln Kronkorken die Bierspezialitäten in den getönten 0,33 Liter-Flaschen. Das unpasteurisierte und unfiltrierte Bier hält sich dann ungefähr ein halbes Jahr lang.Mit Plümo Wiess werde es ihnen gelingen, auch den normalen Kölschtrinker abzuholen, glauben, Toker und Kader, sie wollen eine Brücke für die Biere aus der Craft Beer Szene schlagen. „Das Pale Ale ist das beliebteste Bier der Craft Beer Szene“, erklärt Cem Toker, hopfenlastiger als Kölsch soll es die Geschmacksknospen durch seine prickelnd-herben, leicht fruchtigen Aromen verblüffen.„Jeder Arbeitsschritt bietet sinnliche Erfahrungen“, sinniert Brauer Kevin Kader.
„Wahnsinn, wie das in die Nase steigt“
„Es ist einfach Wahnsinn, wie das in die Nase steigt“, schildert Cem Toker den Spaß beim Brauen – während er und sein Compagnon mit einer Art Paddel die Maische bewegen. Ihr drittes Bier soll ebenfalls bald die Craft Beer Szene bereichern, promillestark und hopfenbetont ist das New England India Pale Ale Süpernova, es ist das kräftigste Bier im Sortiment der Brauerei Blauer Tapir. Einst wegen der besseren Haltbarkeit für die Überfahrt von England nach Indien stärker eingebraut, findet das India Pale Ale auch in Europa immer mehr Liebhaber.