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„Als würden wir uns schon Ewigkeiten kennen“„Cologne Girls Walking & Talking“ – So connecten Frauen in Köln

Lesezeit 4 Minuten
Die Cologne Girls Walking & Talking spazieren durch Köln.

Bei ihrem Walk wollen Sie auf die Krankheit Endometriose aufmerksam machen. Gelaufen wird rund anderthalb Stunden und eine Strecke von fünf Kilometern.

Seit Februar kommen Frauen bei „Cologne Girls Talking & Walking“ zu organisierten Spaziergängen zusammen. Am Sonntag ging es in die dritte Runde.

„Ich war mal für den Freiwilligendienst in Kiel, danach eine Zeit lang fürs Studium in Regensburg. Aber dann hat es mich wieder nach Köln gezogen, hier bin ich auch aufgewachsen. Was machst du denn?“ Tabea (23) kommt gerade mit der 28-jährigen Berufsschullehrerin Anna-Lena ins Gespräch, als sich die große Frauengruppe am Sonntagnachmittag in Sülz in Bewegung setzt.

Beide nehmen das erste Mal an „Cologne Girls Talking & Walking“ teil, hatten aber schon vorher viel darüber gehört. „Mir wurde das auf Instagram angezeigt“, erzählt Anna-Lena, „… dann habe ich das immer mal wieder gesehen und dachte, das wäre eine total schöne Gelegenheit mal neue Leute kennenzulernen und sich einfach auszutauschen.“

Der aktuelle Walk hat sogar ein Thema: Endometriose

Es geht darum, Hürden abzubauen, ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen. Mit dem Alter und im Berufsleben werde das immer schwieriger, sagen Felicitas Mack und Elene Shubladze, die die Spaziergänge für ganz Köln organisieren. „Wir erleben in jeder Gruppe ein so liebevolles Miteinander. Viele Frauen kommen mittlerweile auch schon zu uns, um sich für die Organisation zu bedanken, weil sie eben wirklich Freundschaften bei uns schließen konnten“, berichtet Felicitas über ihre ersten Eindrücke.

Sie und Elene würden einen sicheren Raum für Gemeinsamkeit und Austausch. Dabei kannten sich die beiden Organisatorinnen vorher noch gar nicht. Eine Bekannte von Elene entdeckte das amerikanische Konzept des Laufens und Quatschens bei einem Aufenthalt in New York und brachte es mit nach Deutschland. Nachdem erste Spaziergänge in München gestartet waren, wurden weitere Städte auf die Aktion aufmerksam.

Neben Düsseldorf oder Hannover entwickelte sich auch in Köln in kürzester Zeit eine große „Talking & Walking“-Community. „Das ist schon verrückt. Bisher gab es uns nur auf Instagram. Da haben wir angekündigt, wann und wo wir einen Spaziergang starten wollen und haben dann mal geschaut, was passiert. Mit zehn Personen haben wir vielleicht gerechnet, aber dass sich wirklich bis zu 100 Frauen auf unsere Aktion einlassen, hat uns absolut positiv überrascht.“

Für die Organisation eines Spaziergangs arbeiten Elene und Felicitas rund 10 Stunden in der Woche. Dazu gehören die Planung der Route, die Kommunikation in den sozialen Medien, eine verstärkte Pressearbeit und die Zusammenarbeit mit sich anbietenden Organisationen und Unternehmen.„Beim letzten Walk haben wir mit Zappes Bräu zusammengearbeitet und konnten die Erlebnisse dort bei einem kühlen Getränk gemeinsam noch ein bisschen sacken lassen. Heute begleitet uns die liebe Celine vom Endo Studio, worüber wir uns natürlich auch unglaublich freuen.“

Anlässlich des „Endo March“, dem Aktionsmonat von Endometriose-Betroffenen stand Celina während des Spaziergangs für alle Fragen zum Thema bereit und hat für den offiziellen Abschluss eine „Mindful Moving“-Übung vorbereitet, die sowohl zur körperlichen als auch zur geistigen Entspannung beitragen soll. Ursprünglich sollte der besondere „Endo-Walk“ der „Talking & Walking“-Initiative bereits am 24.03. stattfinden. Aufgrund des Sturms wurde er schließlich am Sonntag nachgeholt.

„Unsere Zielgruppe sind Frauen, die Lust haben“

Von jungen Studentinnen bis zu Frauen kurz vor dem Rentenalter sind am Sonntag alle vertreten. Direkt zu Beginn des Spaziergangs haben eine Ur-Kölnerin und eine Zugezogene aus Amerika eine witzige Erkenntnis: „Du bist schon länger in Köln als ich geboren bin“, sagt sie zu der ursprünglich in Amerika geborenen Frau, die es 1992 nach Köln verschlagen hat. „Cologne Girls Talking & Walking“ hat keine feste Zielgruppe. „Wir sind für alle Frauen da, die Lust auf uns haben“, freut sich Felicitas über den regen Zuspruch. Den nächsten Walk planen Felicitas und Elene für den 28.04. Genaueres zu Standpunkt und Uhrzeit wird kurz vorher auf ihrer Website und auf Social Media bekannt gegeben.

Auch Anna-Lena und Tabea haben ihre Runde beendet und in kürzester Zeit viel über sich erfahren. Vor der Verabschiedung tauschen die beiden noch ihre Nummern aus und verabreden sich für ein nächstes Mal. Denn für sie ist klar: Auch bei den nächsten Walks durch Köln sind sie ganz sicher wieder mit dabei.