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Selbstverteidigung für FrauenKölner Verein „Frau Schmitzz“ mit „Beginenpreis“ ausgezeichnet

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Begine Christine Müthrath mit den Preisträgerinnen von „Frau Schmitzz“.

Begine Christine Müthrath mit den Preisträgerinnen von „Frau Schmitzz“.

Der Kölner Verein „Frau Schmitzz“ wird für seine Wendo-Kurse mit dem „Beginenpreis“ ausgezeichnet. Er prämiert engagierte Fraueninitiativen.

Wedo ist der „Weg der Frauen“. Konkret handelt es sich um weibliche Selbstverteidigung und Selbstbehauptung, und zwar weniger durch die Ausübung eines Kampfsports als um ein Training in Gestalt eines Präventionsprogramms. Der Kölner Verein „Frau Schmitzz“ bietet zahlreiche der Wendo-Kurse für Frauen und Mädchen an und stärkt auf diese Weise die weiblichen Teilnehmerinnen. Für dieses Engagement ist er nun im Widdersdorfer Beginenhof, Unter Linden 119, mit dem „Beginenpreis“ ausgezeichnet worden.

Die Beginen, eine Frauengemeinschaft, die sich an dem gleichnamigen historischen Vorbild orientiert, verleihen den Preis jedes Jahr an eine Fraueninitiative, die sich besonders für die Belange ihrer Geschlechtsgenossinnen einsetzt.

Kölner Verein „Frau Schmitzz“ mit 5000 Euro belohnt

Die Stiftung Apfelbaum stellt dafür jeweils das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro zur Verfügung. Die Beginen wählen als Kuratorinnen die Preisträgerinnen aus, einen Verein oder eine Initiative aus. Dieses Jahr möchten sie mit ihrem Preis Frau Schmitzz unterstützen, die Frauen auf besondere Weise stärkt:

„Im Wendo-Kurs beschäftigen wir uns mit allen möglichen Formen von An- und Übergriffen, die wir erleben, sei es in der Familie, am Arbeitsplatz, im Bekanntenkreis oder auf der Straße“, so beschreibt der Verein sein Engagement auf der Homepage. Weil die Formen von Gewalt verschieden seien, seien auch die Selbstverteidigungsstrategien von Frauen vielfältig.

Von Frauen für Frauen: Stärkung und Unterstützung durch Wendo-Kurse

„Jede wählt die Strategien, die zu ihr passt“, so der Verein. „Wir üben beispielsweise, die Stimme wirkungsvoll einzusetzen oder jemanden abzulenken. Wir sprechen über verletzliche Punkte am Körper und trainieren wirksame Techniken.“ Diese seien einfach und könnten unabhängig von Alter und Beweglichkeit eingesetzt werden.

Wendo stärke die Frauen auf vielfältige Art und Weise. Es schärfe die Wahrnehmungsfähigkeit, verleihe größere Entschlossenheit, mehr Sicherheit, Wissen über mögliche Angriffe, Täterinnen und Täter, vermittele Ideen, wie Frauen sich wehren können, mache Spaß und stärke die Solidarität unter den Geschlechtsgenossinnen.

Christine Müthrath, Vorstandsmitglied der Beginen, freut sich über die Art, wie Frau Schmitzz das Preisgeld verwenden möchte: „Die Frauen wollen das Preisgeld für Kursgebühren nutzen, um den Kostenbeitrag dafür niedrig zu halten“, erzählt sie. Das soll den Frauen mit wenig Einkommen die Teilnahme ermöglichen. Des Weiteren wollen sie damit Dolmetscherinnen finanzieren, für die Teilnehmerinnen, die kaum Deutsch sprechen.