„Wir hatten riesiges Glück“Mitarbeiter berichtet von Sturmgewehr-Überfall in Köln
Köln – Die Tat selbst dauerte nicht lange. 45 Sekunden vielleicht, dann waren die Männer wieder draußen, schätzt Mitarbeiter Teo Karassavidi. Bei dem Überfall auf das Feinkostgeschäft „Mare Atlantico“ am Donnerstagabend stand er ein paar Meter entfernt von den Kassen in einem „toten Winkel“, berichtet er. Ein paar Meter neben Räubern, die mit Sturmgewehren bewaffnet waren. Man könne von Glück sprechen, dass ihn die Täter nicht gesehen haben. Überhaupt blieben bei dem Überfall am Großmarkt alle Beteiligten unverletzt. „Wir hatten alle verdammt viel Glück“, sagt Karassavidi.
Seit vier Tagen sind die Täter auf der Flucht. Eine Ringfahndung der Polizei unmittelbar nach der Tat mit Hubschraubern und auf allen wichtigen Ausfallstraßen brachte nichts. Im Kriminalkommissariat 14 wurde eine Ermittlungsgruppe eingesetzt. Womöglich werden in den kommenden Tagen noch Fahndungsbilder aus der Überwachungskamera veröffentlicht, um die Suche zu beschleunigen. Dafür aber braucht es einen richterlichen Beschluss, der noch aussteht.
Männer überfallen "Mare Atlantico" in Köln mit Sturmgewehren
Am 23. Dezember gegen 17.30 Uhr sollen nach Karassavidis Aussagen zwei Täter mit dunkelblauen Skimasken in den Laden gestürmt sein. Während einer der beiden mit einer Kalaschnikow an den Kassen gewartet haben soll, soll ein weiterer mit einer Kleinkaliberwaffe im Kassenraum das Bargeld erbeutet haben. Dabei sei – angeblich offenbar unbeabsichtigt – ein Schuss gefallen, der im Mobiliar stecken geblieben ist und niemanden verletzt habe. Ein dritter Täter habe mit einem Sturmgewehr am Eingang Schmiere gestanden und Warnschüsse abgegeben. Nach weniger als einer Minute seien die Täter mit einem silbernen Auto geflohen. Nach den Männern und dem Fahrzeug fahndet die Polizei weiterhin.
Die Tage vor Weihnachten und Silvester gehören traditionell zu den umsatzstärksten im Jahr, berichtet Karassavidi. Am Abend vor Heiligabend sei entsprechend viel Bargeld in den Kassen gewesen. Kolportiert wird eine Beutehöhe von mehr als 100.000 Euro. Weder von den Ermittlern, noch aus dem Geschäft wird diese Summe aber bestätigt.