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Interaktive Mietpreis-KarteSo viel kostet Wohnen in Köln und Umgebung

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Mieten in Köln und der Region

Köln – Wo sind die Mieten in Köln und der Region besonders hoch oder stark gestiegen? Und wo kann man sich das Wohnen in der Umgebung noch leisten? Mit Hilfe von Jan Hebecker, Leiter Daten und Märkte bei Immobilienscout 24, haben wir die Daten von mehr als zwei Millionen Wohnungsanzeigen ausgewertet.

Wo steigen die Mieten?

„Die Mieten steigen eigentlich überall in Deutschland. Durchschnittlich um etwa zwei Prozent im Jahr“, erklärt Hebecker. In Köln sieht das allerdings ganz anders aus: Vor allem in Ehrenfeld und Neuehrenfeld, Zollstock, Mülheim und Deutz sind die Mieten um etwa 40 Prozent teurer geworden. „Die höchste Steigerung beobachten wir in Stadtteilen, die nahe der Innenstädte liegen.“

Den höchsten Anstieg gab es allerdings etwas weiter entfernt vom Zentrum: Gremberghoven verzeichnet einen Anstieg von 56,8 Prozent im Vergleich zu 2007. Die Ursache: Das Unternehmen Vonovia hat dort in den vergangenen Jahren zahlreiche Wohnungen modernisiert. Bei der vergleichsweise geringen Gesamtzahl von Wohungen im dem Stadtteil wirkt sich das um so stärker auf die Statistik aus.

Was sind die Gründe?

„In den betroffenen Stadtteilen wird viel gebaut und saniert. Diese Wohnungen sind natürlich teurer“, so Hebecker. Doch auch bei älteren Wohnungen steigen die Preise. „Seit etwa 15 Jahren beobachten wir den Trend, dass Menschen in der Familiengründungsphase nicht mehr wie früher an den Stadtrand ziehen, sondern in der Nähe des Zentrums bleiben.“

Wahrscheinlich, weil sich das Familienleben mit zwei berufstätigen Eltern einfacher organisieren lasse. Die Folge: In beliebten Stadtteilen wird es enger. Auch Sozialwohnungen, die aus der Mietpreisbindung fallen sorgen für Preisanstiege.

Im Zentrum seien die Mieten weniger gestiegen. Der Grund: „Das Preisniveau war dort schon immer hoch“, erklärt der Experte. Die Infrastruktur sei zum Wohnen auch oft weniger geeignet.Das Grundproblem, so der Experte, sei aber der geringe Wohnungsbau in den vergangenen 14 Jahren. „Das liegt auch an falschen Prognosen, die ein Ende des Städtewachstums vorher sagten.“

In einigen Kommunen sind die Mieten aber - zumindest inflationsbereinigt - günstiger geworden. Während das allgemeine Preisniveau seit 2007 um etwa 14 Prozent gestiegen ist, haben die Mieten in Teilen der Eifel wie Hellenthal, Dahlem und Blankenheim nur 5,4 bis 12 Prozent zugelegt.

Wo sind die Mieten am höchsten?

Am tiefsten in die Tasche greifen müssen die Menschen in Düsseldorf: Mit durchschnittlich 10,09 Euro pro Quadratmeter liegt die Landeshaupt derzeit noch ein Stück vor Köln (9,92 Euro), gefolgt von Bonn (9,18 Euro).

Im Oberbergischen Kreis und im Kreis Euskirchen ist der Quadratmeter dagegen schon für weniger als sechs Euro im Monat zu haben. Besonders teuer wird es in den Innenstädten der Metropolen. Spitzenreiter der Auswertung ist der Düsseldorfer Stadtteil Carlstadt mit aktuell 13,08 Euro. Ähnlich teuer ist es auch in Düsseldorf-Oberkassel (12,58 Euro), der Kölner Südstadt (12,18 Euro) und in Köln-Lindenthal (12,17 Euro).

Funktioniert die Mietpreisbremse?

Ein schlechtes Zeugnis stellt Experte Hebecker der 2015 beschlossenen Mietpreisbremse aus: „Die funktioniert überhaupt nicht. Die Vermieter schauen nicht auf die zulässige Ortsübliche Vergleichsmiete sondern orientieren sich daran, was andere in der Umgebung verlangen.“ Das sei zwar dort, wo die Mietpreisbremse Anwendung findet, nicht zulässig, aber Mieter seien im knappen Wohnungsmarkt erstmal damit zufrieden, dass sie eine Wohnung bekommen und scheuten sich, direkt gegen ihren neuen Vermieter vor Gericht zu ziehen.

Wie entwickeln sich die Mieten in Zukunft?

„Ich sehe jetzt erstmal keine Gründe, warum die Mieten in den nächsten Jahren nicht steigen sollten, solange kein politischer Eingriff kommt“, sagt Hebecker. Der Bedarf sei weiter groß. „Wenn in beliebten Vierteln Wohnungen frei werden, werden die Vermieter die Preise weiter nach oben anpassen.“ Die Neubauten reichten derzeit nicht aus, um den Trend zu beenden.