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Mit Hilfe des „Nett-Werks“So günstig richten Kölner über Facebook ihre Wohnung ein

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Lena Brabender hat ihre Wohnung mit Secondhand-Möbeln eingerichtet.

Köln – Ein Doppel-Boxspringbett für 300 Euro, eine Küche für 650 und ein Sofa für gerade mal 250 Euro? Das klingt nach einer Traumvorstellung, ist aber möglich – wenn man weiß, wie. Lena Luisa Brabender hat genau diese Preise erzielt, mithilfe einer Online-Plattform, die vielen Kölnern als Netzwerk und Austauschplattform dient.

„Nachdem ich die Idee hatte, mir meine Wohnung secondhand einzurichten, habe ich eine Anzeige ins Nett-Werk gestellt: Möbel gegen Barzahlung, Kölsch oder Kaffee. Das ist eine Facebookgruppe, in der sich Kölner vernetzen, austauschen und in der auch wie bei Ebay-Kleinanzeigen Sachen angeboten werden“, erzählt die 26-Jährige. Damit habe sie sich erhofft, einige Einrichtungsgegenstände günstig zu erstehen. Mit dem, was dann kam, hat sie aber nicht gerechnet: 400 „Gefällt mir“-Angaben und 150 Nachrichten überfluteten ihr Postfach binnen weniger Tage.

Wohnung fast komplett über Facebook eingerichtet

„Die Hilfsbereitschaft hat mich so überwältigt, es war wirklich unglaublich. Alle wollten helfen und haben mir Sachen angeboten, Stühle, Tische, Betten und viel mehr“, berichtet Brabender. Trotz der vielen Angebote habe sie auf alle Nachrichten geantwortet – wenn sie auch natürlich nicht alle annehmen konnte. Einige schafften es aber tatsächlich in ihre Wohnung: „Das Bett ist riesig und passt wunderbar in mein Schlafzimmer, neu würde sowas mindestens das Fünffache kosten. Und die Küche wurde mir sogar bis vor die Haustür geliefert“, erzählt Brabender.

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Das perfekte Sofa für 250 Euro: Lena Luisa Brabender ist begeistert.

Mittlerweile sei die Wohnung fast komplett eingerichtet, es fehlten nur noch wenige Kleinigkeiten: „Heute erwarte ich noch ein paar Kissenbezüge und ich will noch ein paar Bilder aufhängen. Es nähert sich aber dem Ziel“, sagt Brabender.

Kölner hat das „Nett-Werk“ vor rund zehn Jahren gegründet

Der Kölner Phil Daub hat das „Nett-Werk“ vor rund zehn Jahren gegründet. „Am Anfang waren das einfach 50 Freunde von mir, die sich Anzeigen für Wohnungen, Dinge zum Tauschen und sowas hin und her geschickt haben“, erzählt der Gründer. Die Gruppe hätte sich dann aber sehr schnell verselbstständigt. Aus 50 Mitgliedern wurden bis 2013 mehr als 20.000, Daub musste Administratoren hinzufügen, um die riesige Gruppe zu verwalten. „Es macht mich stolz, dass die Idee funktioniert hat – beim Nett-Werk sollen sich Menschen in einer freundlichen Atmosphäre helfen. Das funktioniert bis heute, obwohl wir mittlerweile über 200.000 sind“, sagt Daub.

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Auch die Anzeige von Lena Brabender hat er gelesen. „Schön, dass das geklappt hat. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich mitbekomme, dass jemandem aus der Community geholfen werden konnte, dafür sind wir da“, sagt der Gründer. Auch er selbst hat in den Jahren von seinem eigenen Netzwerk profitiert: „Ich wollte meiner Mutter ein neues Fahrrad besorgen. Innerhalb von ein paar Tagen hat sich dann eine alte Dame bei mir gemeldet und mir ein wunderbar erhaltenes Damenrad geschenkt. Meine Mutter hat sich sehr gefreut.“