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MMC-Studios KölnSo läuft die Produktion von „The Masked Singer" ab

Lesezeit 4 Minuten
Samuel Koch The Masked Singer

Samuel Koch

Köln – Es ist Samstagabend, 19.30 Uhr. Hochbetrieb am Studio 53 der MMC-Studios in Köln Ossendorf. Gleich beginnt hier etwas, das schon vor Jahren totgesagt wurde: Die Live-Produktion einer großen Samstagabend-Show. In diesem Fall: „The Masked Singer“, moderiert von Matthias Opdenhövel. In aufwendige Kostüme gesteckte Prominente treten hier in mehr oder minder guten Gesangsduellen gegeneinander an, ein Rateteam um Moderatorin Ruth Moschner und Sänger Rea Garvey versucht herauszufinden, wer sich hinter Maskierungen wie dem „Teddy“, „Mülli Müller“ oder dem „Axolotl“ versteckt. Ein Konzept, das seit seinem Start 2019 regelmäßig Traumquoten einfährt und Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer vor die Fernseher lockt.

An diesem Abend scheint die 20.15-Sendung ihr großes Revival zu feiern: Man konkurriert mit der Wiederauflage von „Wetten dass“ im ZDF. Doch dazu später mehr.

Publikumsliebling während Corona

„The Masked Singer“ hat sich gerade in der Corona-Pandemie zu einem Publikumsliebling gemausert. Verwunderlich ist das kaum: Viele Stars hatten im Lockdown wenig anderes zu tun, und so verbargen sich in den vergangenen Staffeln hinter den Masken sogar A-Prominente wie Vicky Leandros, Dieter Hallervorden, Veronica Ferres oder Tagesschau-Sprecher Jens Riewa. Erst vor zwei Wochen wurde der Kölner Fußballweltmeister Pierre Littbarski enttarnt.

The Masked Singer Heldin

Matthias Opdenhövel.

Auch der interaktive Rate-Aspekt scheint beim Publikum vor Ort wie Zuhause gut anzukommen. Über eine App kann kostenlos für den Favoriten abgestimmt werden, online wird über die wahrscheinlichsten Varianten diskutiert. Auch im Studio 53 werden in den (zahlreichen) Werbepausen die verschiedensten Namen in den Raum geworfen.

„Kann das kölsche Müllmonster wirklich Stefan Raab sein?“ „Die Raupe ist auf jeden Fall Sandy Mölling von den No Angels!“ wird sich über die Sitze zugeflüstert. Gastjuror Thore Schölermann bittet seine Instagram-Follower um Hilfe und wirft für Masken wie den „Phönix“ auch mal Christian Lindner in den Ring. Neben dem in dieser Staffel hohen stimmlichen Niveau - schließlich ist nur ein Teil der Prominenten auch musikalisch aktiv - sind die detailreich ausgearbeiteten Masken ein Highlight der Sendung. Bis zu 1100 Arbeitsstunden werden in ein einziges Kostüm investiert, bis zu 30 Kilo wiegen die Anzüge am Ende. Im Studio können Details wie 150 handgeflochtene Zöpfe bei der „Heldin“ oder tausende per Hand aufgeklebte Strasssteine erst einmal richtig bewundert werden.

The Masked Singer Heldin

Im Studio können Details wie 150 handgeflochtene Zöpfe bei der „Heldin“ bewundert werden.

Die aufwendigste Maske in diesem Jahr: Der „Phönix“, dessen Maske am Ende des Abends fällt. Darunter verbirgt sich, wie bereits von einigen vermutet, Schauspieler und Autor Samuel Koch - den meisten sicherlich bekannt durch seinen Unfall bei „Wetten dass“. Eine Ironie des Schicksals, dass Koch ausgerechnet an diesem Tag die Maske lüftet, an dem Thomas Gottschalk zurück im ZDF ist.

Freude am Auftreten

Koch sagt zum Ende der Show, „ich bin froh, dass ich heute hier gewesen bin, und nicht woanders“. Er sei überrascht gewesen, wie viel Freude er an seinen Auftritten gehabt habe, obwohl Singen nicht zu seinen Stärken gehöre. „Meine Frau musste sich seit Wochen mein Gekrächze Zuhause anhören“, so der Schauspieler. Als einer der ersten Teilnehmenden mit einem derartigen Handicap sei er sehr dankbar für den besonderen Aufwand des Produktionsteams. Das „Phönix“-Kostüm wurde um seinen Rollstuhl herumgebaut, im Kopfteil konnte er über eine Augensteuerung sogar den oberen Teil der Maske bewegen. „Gleich müssen erstmal Schlosser und Schweißer kommen, um mich hier herauszuholen“, sagt Koch und lacht.

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In den kommenden Wochen drücke er nun dem „Axolotl“ die Daumen, so Koch. Beide hätten zwar weniger gesangliches Talent, aber „das Axolotl hat gezeigt, dass auch mit guter Laune allein alles möglich ist“, so Koch. „Und gute Laune können wir alle gerade in diesen Zeiten sehr gut gebrauchen.“ Ohne „Wetten Dass“-Konkurrenz dürfte „The Masked Singer“ in seinem Halbfinale dabei wieder den Quotensieg holen. Ein baldiges Ende der Sendung, von der sogar zwei Staffeln im Jahr produziert werden, ist nicht absehbar. In Zukunft sollte man daher am einzigen Manko der Sendung feilen: Der Länge. Nach mehr als vier Stunden im Hartschalensitz im Studio oder auf dem Sofa sehnt man der Demaskierung entgegen. Und schaltet in der nächsten Woche trotzdem wieder ein.