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Modell-ProjektWie die Kölner Kitas besser werden sollen

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Kita (Symbolbild)

Köln – Die Nachfrage nach Plätzen in Kindertagesstätten ist in Köln höher als das Angebot. Kein neues Problem, denn die Stadt wächst kontinuierlich. Derzeit werden allein in städtischen Einrichtungen 13.000 Kinder zwischen null und sechs Jahren betreut, rund 4.500 Angestellte kümmern sich stadtweit im Schnitt 5,7 Stunden lang täglich um sie. Um im laufenden Betrieb der Betreuung die pädagogische Arbeit in den 226 Kitas in städtischer Trägerschaft zu verbessern, startet das Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Köln, das seit einem Jahr von Stephan Glaremin geleitet wird, zum Beginn des neuen Kita-Jahres nun eine „Qualitätsoffensive Kindertageseinrichtungen“.

„Für das auf sechs Jahre angelegte Projekt haben wir 1,6 Millionen Euro bereitgestellt – es geht um einen partizipativen Prozess, in den die Eltern, die Mitarbeiter, vor allem aber auch die Kinder selbst eingebunden werden“, sagt Glaremin am Donnerstag bei der Vorstellung der Offensive. Die Stadt habe zwar auch in der Vergangenheit stets eine hohe Qualität der Betreuung gewährleistet, dennoch soll das Vorhaben dazu dienen, „mutig, auf neuen Wegen und unter Einbeziehung möglichst vieler Perspektiven“ den Status Quo in Köln zu überprüfen.

2019 starten die Erprobungsphasen

Konkret sollen zunächst eigene Qualitätskriterien für die Arbeit in den Kitas festgelegt werden, die man anhand von Wunsch- und Bedarfsrückmeldungen aus den sehr unterschiedlichen Situationen in den verschiedenen Teilen der Stadt zusammentragen möchte. „Außerdem wollen wir ein Qualitätshandbuch erstellen, das als grundsätzlicher Leitfaden für die städtischen Einrichtungen als Bildungsorte für Kinder dient, um jedes davon individuell zu fördern“, fügt Anja Kolb-Bastigkeit hinzu, die die Abteilung „Tageseinrichtungen und -betreuung für Kinder“ im Amt von Stephan Glaremin leitet. Der Inhalt dieses Handbuchs soll spezifisch für Köln erstellt und innerhalb eines Jahres in 24 stadtweit ausgewählten Pilot-Kitas eingeführt werden.

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Die Verantwortlichen der Qualitätsoffensive haben als weiteren Baustein des Projekts Foren für Elternvertreter sowie Fach- und Leitungskräfte der Kitas ins Leben gerufen, in denen der Austausch gefördert sowie Ziele und Ansprüche an die Pädagogik sowie die alltägliche Arbeit formuliert werden sollen. „Diese Gremien treffen sich zum ersten Mal bereits Anfang September, bis Ende des Monats soll auch eine Befragung der Kinder in den Einrichtungen selbst erfolgen“, erläutert Kolb-Bastigkeit.

Beratung aus Berlin

Nach einer europaweiten Ausschreibung hat die Stadt Köln sich für die „Qualitätsoffensive“ zu einer externen Beratung und wissenschaftliche Begleitung durch das „Institut für den Situationsansatz“ entschieden. Das „Ista“ mit Sitz in Berlin hat in den vergangenen Jahren bereits ein ähnliches Forschungsprojekt für frühkindliche Pädagogik in der Hauptstadt durchgeführt und soll seine Expertise nun auch in Köln einbringen. Informationen dazu im Internet. (ihi)

www.situationsansatz.de

Von Februar bis Oktober 2019 starten dann die Erprobungsphasen in den Kitas. „Anschließend steigen pro Jahr jeweils 45 Kindertagesstätten in die Qualitätsoffensive ein, damit bis 2023 alle Einrichtungen den Prozess durchlaufen haben und mit dem neuen Handbuch vertraut sind“, fasst Stephan Glaremin zusammen. Damit das Projekt nicht nur aus Fachpersonal und „Betroffenen“ besteht, sei überdies die Einrichtung eines Beirats aus jugendpolitischen Sprechern der Ratsfraktionen unter der Leitung der zuständigen Beigeordneten Agnes Klein vorgesehen. „Insgesamt liegt der Schwerpunkt aber auf den Mitarbeitern und Teams in den Kitas“, stellt Glaremin klar. „Denn motivierte Betreuer sind der Schlüssel für die erfolgreiche pädagogische Arbeit mit den Kindern.“