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Kölner Häuser vor dem AbrissAnwohner geben Sitzblockade nach Polizeieinsatz auf

Lesezeit 2 Minuten

Proteste in der Siedlung

Köln-Stammheim – In der Stammheimer Siedlung Egonstraße haben Anwohner am Mittwoch ihre Proteste gegen den Abriss dreier leer stehender Wohnhäuser fortgesetzt. Nachdem sie am frühen Morgen Arbeitern den Zugang zu den Abrisshäusern versperrt hatten, rückte die Polizei an. Daraufhin gaben die Anwohner ihre Sitzblockade auf. „Wir wollen Zeit schinden, denn wer nicht kämpft, hat schon verloren“, sagte Anwohnerin Susanne Tobi.

Bereits am Dienstag hatten Aktivisten die leer stehenden Häuser zeitweise besetzt gehalten. Sie und die Anwohner stören sich an dem Vorgehen der Stadt, durch Auszug oder Tod leer stehende Häuser in der Siedlung Egonstraße sukzessive abzureißen, und haben Angst, selbst bald zum Auszug gezwungen zu werden.

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Zwar garantiert die Stadt den Mietern Bestandsschutz, argumentiert aber, dass die Siedlung aufgrund der zu geringen Distanz einer nahe gelegenen Kläranlage grundsätzlich illegal sei. Von den ursprünglich 81 Häusern, die der Stadt gehören und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor allem wohnungslosen Familien zur Verfügung gestellt worden waren, sind noch weniger als 50 erhalten.

Nachdem am Dienstag einzelne Anwohner vor Ort Mitarbeiter der Stadt bedroht und beschimpft hatten, sei eine „Grenze legitimen Protests deutlich überschritten“, erklärte die Stadt am Mittwoch auf Nachfrage. Man behalte sich deshalb „straf- und mietrechtliche Schritte“ vor. Außerdem seien Mitarbeiter der Abrissfirma „massiven ausländerfeindlichen Anfeindungen“ ausgesetzt gewesen und Arbeitsgeräte des Unternehmens entwendet worden. Die Abrissarbeiten hätten sich dadurch geringfügig verzögert. Deshalb setzt die Stadt seit Mittwoch einen Wachdienst ein. Nun gehe man nicht mehr von weiteren Störungen des Abrisses aus, die Anwohner planen nach eigener Auskunft indes weitere Proteste.