Bauprojekt in Köln-HolweideKleingartenanlage soll Wohneinheiten weichen
- Im Januar 2016 hatten mehrere Anlieger gegen den Bebauungsplanplan in Köln-Holweide geklagt, jetzt ist der Weg frei.
- Ziel der Planung ist, das Areal für den Bau von Eigenheimen bereitzustellen.
- Holweides CDU-Bezirksvertreter Stephan Krüger beanstandete, dass es viel zu lange gedauert habe – es sei der Bevölkerung kaum vermittelbar, dass das Prozedere vier Jahre dauern musste.
Holweide – Die Bezirksvertretung Mülheim hat den Weg für weiteren Wohnungsbau in Holweide freigemacht.
Einstimmig beschloss sie die Änderung eines Bebauungsplans für den Innenbereich des Gebiets zwischen der Burgwiesenstraße, der Ferdinand-Stücker-Straße, der Schweinheimer Straße und der Kochwiesenstraße, gegen den mehrere Anlieger im Januar 2016 geklagt hatten. Der Rat stimmte ebenfalls zu.
52 Wohneinheiten in Köln-Holweide
Bisher wird das Gebiet vornehmlich als Kleingartenanlage genutzt. Ziel der Planung ist, das Areal für den Bau von Eigenheimen bereitzustellen. Der neue Wohnbereich soll mit Einzelhäusern in eingeschossiger Bauweise sowie Doppel- und Reihenhäusern in zweigeschossiger Bauweise verdichtet werden. Insgesamt könnten etwa 52 Wohneinheiten entstehen. Es ist geplant, das Areal von der Kochwiesenstraße von Osten aus mit einer inneren Ringstraße zu erschließen. Zusätzlich soll ein Rad- und Fußweg das Neubaugebiet mit der westlich gelegenen Ferdinand-Stücker-Straße verbinden. Dieser Weg würde dann das Neubaugebiet durchqueren und an einer neuen zentralen öffentlichen Grünfläche mit einem Spielplatz vorbeiführen. Der Blockinnenbereich könnte so offen gestaltet werden und auch den angrenzenden Anliegern die Möglichkeit geben, die Grünfläche zu nutzen.
Gärten wurden in Planung einbezogen
Da auch nördlich der Schweinheimer Straße neue Wohnungen entstanden sind und außerdem das Grundstück der benachbarten ehemaligen Baumwollbleicherei für Wohnungsbau genutzt werden soll, ist aus Vorsorgegründen ein Standort für eine viergruppige Kindertagesstätte vorgesehen. Ob diese hier oder in der Baumwollbleicherei gebaut wird, ist noch offen. Die Anlieger der umliegenden Grundstücke wollten diese Pläne nicht widerstandslos hinnehmen. So sahen sie ihre Privatsphäre darin verletzt, dass die Stadt durch eine sogenannte Umlegung – ihnen würden Ersatzgrundstücke oder Entschädigungen angeboten - Teile ihrer Gärten in das Neubaugebiet einbeziehen will. Daneben befürchteten sie mehr Verkehr und dadurch mehr Lärm. Außerdem, so die Kläger, würde durch die Bebauung der bisherigen Kleingartenanlage Artenvielfalt verloren gehen.
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Stadt musste nachbessern
Das Oberlandesgericht gab einer Normenkontrollklage dieser Nachbarn Ende 2018 statt und verlangte von der Stadt Nachbesserungen. Diese sind nun in die Planung eingeflossen. Holweides CDU-Bezirksvertreter Stephan Krüger beanstandete, dass es viel zu lange gedauert habe: „Es ist ein klassisches Beispiel dafür, wie die Stadtverwaltung im Hinblick auf fehlenden Wohnungsbau und die Wohnungsnot die Umsetzung von Wohnungsbauvorhaben verzögert.“ Es sei der Bevölkerung kaum vermittelbar, dass es vier Jahre dauern musste.