Der Stadtteil hat jetzt eine Obstbaumallee: Ehrenamtliche Helfer des Runden Tischs Buchforst (RTB) pflanzten auf einer Wiese entlang der Graffitiwand „Hall of fame“ Obstbäume.
Grüne Ergänzung in MülheimNeue Obstbaumallee bildet Kontrast zur Graffiti-Wand am Kalkberg
Sauerkirschen, Äpfel und Kaki – Ehrenamtliche des Runden Tischs Buchforst pflanzten acht verschiedene Obstsorten zum Selberernten.„Einer von mehreren unserer Arbeitskreise befasst sich mit stadtgestalterischen und Umweltthemen wie der Verbesserung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und der Erhaltung, Pflege und Intensivierung der Begrünung“, berichtet Wolfgang Dolhausen, stellvertretender RTB-Vorsitzender.
In diesem stark verdichteten Stadtteil ohne nennenswerte Grünanlagen spiele die Erhaltung und das Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern eine wesentliche Rolle für das Stadtklima. „Die Idee dazu kam uns, als Jörn Hamacher vom Verein Kölner Ernährungsrat uns im Februar 2022 ihre Projekte urbaner Landwirtschaft und „Essbare Stadt“ vorstellte“, berichtet RTB-Vorstand Wolfgang Dolhausen.
Sportbereich am Bischofsacker in Köln-Buchforst mit neuem Entree
Als feststand, dass in Buchforst eine solche Aktion gestartet wird, musste noch entschieden werden, was angepflanzt wird. Dolhausen: „Lauch, Kartoffeln oder Kräuter wollten wir nicht. Also wählten wir Obstbäume.“ Die Wiese entlang des Wegs an der mit Graffiti gestalteten Stützwand des Kalkbergs wurde bewusst gewählt. Dolhausen: „Dem aller Vegetation beraubten und mit einer Betonwand eingefassten Kalkberg wird so eine neue und besondere Baumreihe gegenübergestellt.“ Auch bekomme der neu gestaltete Sport- und Spielbereich am Bischofsacker ein ansprechendes Entree.
Bevor die Setzlinge in die Erde kommen konnten, waren einige Fragen zu klären. Dolhausen: „Weil das Grundstück der Stadt gehört, war deren Einverständnis nötig.“ Dieses habe diese nur unter der Bedingung gegeben, dass der RTB die Pflege der Bäume übernimmt. Als Kooperationspartner dafür gewannen die Aktiven die Gemeinnützige Wohnungs-Genossenschaft 1897, eine der großen Vermieterinnen im Stadtteil. „Deren Abteilung Grünflächen wird die fachgerechte Pflege übernehmen“, berichtet Dolhausen. Das Geld für die Bäume – etwa 500 Euro – steuerte der Ernährungsrat bei.
„Wir haben uns eingehend von der Alexianer Baumschule beraten lassen und uns dort für acht unterschiedliche Obstgehölze – dreimal Halbstamm und fünfmal Strauch – entschieden, nicht zuletzt um unterschiedliche Blüte- und Reifezeiten zu erhalten“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende. Gepflanzt wurden Süß- und Sauerkirsche, zwei verschiedene Apfelsorten, Birne, Pflaume, Quitte und Kaki. In die Pflanzlöcher sollen Blumenzwiebeln eingesetzt werden, um eine bunte und insektenfreundliche Unterpflanzung für die zunächst einmal kleinen, wenig spektakulären Obstbäume zu erhalten.