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Nach sechs JahrenGrünes Licht für Markt-Umbau in Köln-Dellbrück

Lesezeit 3 Minuten
Eine Frau und zwei Männer stehen nebeneinander an einem Geländer. 

Die ehemaligen Bezirksvertreter Ursula Schlömer (Grüne), Hans Stengle (Mitte, SPD) und Thomas Rossbach (CDU) gehörten 2014 zu den Entwicklern des ersten Umgestaltungs-Konzepts.

Nach großem Druck gab die Stadtverwaltung den Baubeschluss zur Umgestaltung g frei. Intiatoren sehen die Rolle der Stadtverwaltung dennoch skeptisch.

Eine große Überraschung gab es bei der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mülheim: Die Stadtverwaltung brachte endlich den Baubeschluss für die Umgestaltung des Dellbrücker Marktplatzes ein. Dieser wurde einstimmig gefasst. Nun muss der Finanzausschuss in seiner Sitzung am Montag, 23. Oktober, nur noch die Mittel für die Ausführungsplanung freigeben. Eine Überraschung war die Vorlage, weil die Initiatoren seit mindestens 2017 auf diesen Baubeschluss warten.

Der Marktplatz liegt unweit der Dellbrücker Hauptstraße an der Kemperbachwiese und wird die meiste Zeit als Parkplatz genutzt. Einmal pro Woche findet hier der Wochenmarkt statt. An der Westseite befindet sich eine Häuserzeile, wo sich unter anderem die beliebte Gaststätte „Werk 2“ befindet. Der Westteil des Markts ist befestigt und die Stellplätze sind gebührenpflichtig.

Der Ostteil dagegen besteht aus einer Schotterfläche. Die Geschichte des langen Wartens begann bereits 2014. Damals taten sich Dellbrücker Bezirksvertreter der SPD, der CDU und der Bündnisgrünen zusammen, um gemeinsam ein Konzept für die Umgestaltung der teils verwahrlosten Fläche zu entwickeln. Anlass war damals, dass die Stadt 800.000 Euro im Rahmen des Programms „Aufwertung städtischer Plätze in den Stadtbezirken“ für den Stadtbezirk vorgesehen hatte.

Seit 2016 immer wieder Nachfragen bei der Stadt Köln gestellt

Die Planungen wurden im Januar 2016 den Einwohnern des Stadtteils vorgestellt und nach Einarbeitung von Änderungswünschen durch das Amt für Stadtplanung beschlossen. Weil seitens der Stadtverwaltung in der Folgezeit keinerlei Anstrengungen zur Umsetzung des Vorhabens zu erkennen waren, gab es seitens der Dellbrücker Anwohner wie auch der Bezirksvertretung Mülheim immer wieder Anfragen, Beschwerden oder auch politische Beschlüsse, doch endlich tätig zu werden.

Der nun gefasste Baubeschluss beinhaltet, noch 2023 mit der Ausführungsplanung zu beginnen. Die beschriebenen Maßnahmen entsprechen dabei weitgehend den Vorgaben aus dem Jahr 2016. Die Umgestaltung soll Die Umgestaltung soll voraussichtlich Ende 2025/Anfang 2026 beginnen und etwa 2,3 Millionen Euro kosten.

Intervention des Mülheimer Bezirksbürgermeisters

„Ich musste in den vergangenen Tagen noch einmal sehr viel Druck auf die Stadtverwaltung ausüben“, bemerkte Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs vor der Abstimmung über die Vorlage. Zwar seien die Fraktionsvorsitzenden der Bezirksvertretung im Vorfeld bereits mit dem Papier vertraut gemacht worden, doch sei nicht absehbar gewesen, wann die Stadtverwaltung den Baubeschluss zur Entscheidung vorlegt. Fuchs: „Erst meine Intervention beim Dezernenten führte dazu, dass wir heute beschließen können.“

Horst Noack, ehemaliger SPD-Ratsherr und einer der Initiatoren aus dem Stadtteil, bleibt trotz der guten Nachricht immer noch skeptisch: „Der Baubeschluss ist jetzt zwar da, aber die Umsetzung ist erst für 2025/26 vorgesehen – wer weiß, ob das Geld dann noch reicht.“ Für ihn ist die Ziellinie noch lange nicht erreicht. Ähnlich sieht es Hans Stengle, der damals als Bezirksvertreter mit am Tisch der Dellbrücker Initiatoren saß: „Das heißt ja, die Umgestaltung wird dann insgesamt zwölf Jahre auf ihre Umsetzung gewartet haben.“

Aber er befürchtet, dass die Stadt in der Zwischenzeit ganz andere Prioritäten setzt und das Projekt wieder hintenan stellt. Das Beispiel Porzer Mitte stehe dafür wie kein anderes: „Ich habe den Eindruck, das Rechtsrheinische ist nur ein Stiefkind der Stadtverwaltung.“ Er sieht dabei in erster Linie gar nicht die Politik als Schuldige. Die beschließe ja. Doch: „Die Stadtverwaltung setzt nicht um – vielleicht, weil sie in den letzten Jahren kaputtgespart wurde.“