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„Katzenseuche“Tödliches Virus in Kölner Tierheim ausgebrochen – Aufnahmestopp für Katzen

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Eine Katze steht am Gitter eines Käfigs.

Im Tierheim Dellbrück können aufgrund einer Seuche derzeit keine Katzen aufgenommen werden. (Symbolfoto)

Das Tierheim musste die Aufnahmestation für Katzen schließen, damit sich die sogenannte „Katzenseuche“ nicht weiter verbreitet.

Das Tierheim Dellbrück befindet sich aktuell im Ausnahmezustand: Eine Viruserkrankung legt die Aufnahmestation für Katzen lahm. Die Diagnose lautet: Parvovirose – eine potentiell tödliche Seuche.

In der Nacht zum Mittwoch (8.-9. Oktober) wurden sieben Katzen aus einer Sicherstellung ins Tierheim Dellbrück gebracht. Während sie zunächst keine sichtbaren Krankheitszeichen zeigten, verschlechterte sich ihr Zustand am Morgen nach der Aufnahme schlagartig. Sie ließen den Kopf hängen, hatten Durchfall und Erbrechen. Die erfahrenen Mitarbeiter des Tierheims hatten schnell einen Verdacht und testeten die Katzen: Sie waren positiv auf Parvovirose. „Parvovirose ist ein Virus, das mitunter tödlich verlaufen kann. Aber es muss nicht“ erklärt eine Sprecherin des Tierheims dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf Anfrage. Weitere Auskünfte kann das Tierheim derzeit nicht geben. Die sieben Katzen wurden zur Behandlung in eine Tierklinik gebracht.

Das Parvovirus ist hochansteckend und kann tödlich enden

Die sogenannte „Katzenseuche“ gefährdet laut Veterinäramt der Stadt Köln vor allem ungeimpfte oder nicht ausreichend geimpfte Welpen und immungeschwächte, ältere Katzen. Die Ansteckung erfolgt meist über die Aufnahme von infiziertem Kot oder die Übertragung durch kontaminierte Gegenstände, beispielsweise auf Spielzeug, Futternäpfen oder Körbchen.

Etwa eine Woche nach der Ansteckung kommt es zu anhaltendem, starkem Erbrechen und wässrigem, auch blutigem Durchfall. Fieber oder Untertemperatur können ebenfalls auftreten. Das Parvovirus ist nicht nur hochgradig ansteckend, sondern auch extrem widerstandsfähig. Es kann monatelang in der Umwelt überleben und ist resistent gegen gängige Desinfektionsmittel.

Die Prognose für bereits infizierte Tiere sei laut Veterinäramt meist tödlich, aber auch abhängig von Gesundheitszustand und Alter der Tiere. Sollten die Tiere die ersten Tage nach dem Ausbruch der Krankheit überleben, sei mit langfristigen Schäden zu rechnen.

Tödliche Gefahr für freilaufende, ungeimpfte Katzen

Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeigers“, ob eine Gefahr für freilaufende Katzen in Köln bestehe, antwortet das Veterinäramt: „Sollten die infizierten Freigänger zuvor mit anderen ungeimpften Freigängerkatzen Kontakt gehabt haben, ist eine Ausbreitung durchaus möglich.“

Da sich die infizierten Katzen jedoch in Quarantäne befänden und die meisten Tiere im Tierheim geimpft sind, sei dort nicht mit einer Verbreitung zu rechnen. Außerdem müsse das Tierheim „tiermedizinische Behandlungen, Quarantäne- und Desinfektionsmaßnahmen“ durchführen.

Die Katzenaufnahmestation des Tierheims Dellbrück muss laut der Behörde so lange geschlossen bleiben, bis das Virus nicht mehr nachweisbar ist. „Die beste Prophylaxe gegen Infektionskrankheiten sind Impfungen. Sobald ein ausreichender Impfschutz besteht, besteht in der Regel keine Gefahr mehr, dass die Tiere an dem meist tödlich verlaufenden Parvovirose erkranken.“