Wilder Müll verunreinigt den Ostfriedhof in Köln-Dellbrück. Trotz kostenlosem Sperrmüll-Service nutzt jemand die Natur als Deponie.
Wilde MülldeponieSperrmüll auf dem Ostfriedhof in Köln-Dellbrück verärgert Bürger

Wilder Müll liegt wahllos verteilt im Gebüsch auf dem Ostfriedhof.
Copyright: Rika Kulschewski
Es ist eine wenig erfreuliche Entdeckung, die Hubert Schlömer bei einer Walkingrunde Ende November macht: Im Osten des Ostfriedhofs in Köln-Dellbrück, da wo hauptsächlich Wald ist, ist am Wegesrand Sperrmüll entsorgt worden. In den Büschen liegen ein Bügelbrett, Klamotten und Mülltüten wild verteilt. Ein Trampelpfad führt vom Hauptweg dort hin. Wenige hundert Meter weiter, direkt neben vereinzelten Gräbern, liegen zudem Gartenstühle im Gebüsch.
Köln-Dellbrück: Wilder Sperrmüll auf Ostfriedhof nervt Besucher
„Ich finde es wirklich nicht in Ordnung, dass die Natur als Mülldeponie genutzt wird“, sagt Schlömer, „vor allem ist es wirklich kein Problem, Sperrmüll in Köln loszuwerden“. Die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln (AWB) bieten einen kostenlosen Sperrmüll-Service an. An einem ausgewählten Termin werden sperrige und haushaltsübliche Gegenstände bis zu insgesamt drei Kubikmeter dann von den Kräften abgeholt und ordnungsgerecht entsorgt.
Den Sperrmüll in der Natur abzulassen, scheint also aufwendiger, als ihn abholen zu lassen. Trotzdem ist dies auf dem Ostfriedhof passiert. Schlömer, den der wilde Müll verärgerte, sprach Mitarbeitende des Friedhofs an und kontaktierte das Grünflächenamt, das für den städtischen Friedhof zuständig ist. Dieses bestätigte daraufhin, dass das Anliegen in der Friedhofsverwaltung der Stadt Köln eingegangen sei. Der Sachverhalt sollte geprüft und entsprechende Maßnahmen veranlasst werden.
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Stadt Köln beauftragt Spezial-Entsorgungsunternehmen
Doch Anfang des neuen Jahres liegt der wilde Müll noch immer dort. Auf Anfrage dieser Zeitung gibt die Stadt Köln an, dass es sich bei dem größeren Müllhaufen um gemischtes Material aus Abfall und Sondermüll handle. „Eine zunächst anvisierte händische Trennung der Abfallfraktionen ist nicht möglich“, erklärt die Stadt. „Im Hinblick auf den Sondermüll in dem Müllhaufen hat die Stadt Köln daraufhin ein Spezial-Entsorgungsunternehmen zur Entsorgung des gesamten Haufwerks beauftragt“.
Zurzeit kläre dieses Unternehmen die Ablagerung auf einer geeigneten Deponie. Es sei geplant, den Müllhaufen am Mittwoch, 15. Januar, einzusammeln. Zudem gibt die Stadt an, dass der Müllhaufen sich teils auf einer Asphaltfläche und teils auf einem Feldweg befinde. „Eine akute Gefahr aus umweltrechtlicher Sicht, die eine Sofortmaßnahme begründen würde, liegt nach Einschätzung des Umweltamtes nicht vor“. Ärgerlich für Besucherinnen und Besucher des Friedhofs sowie Spaziergänger dürfte es aber allemal sein.